Dienstag, 13. Mai 2008

Petri Heil

(schwarze Serie)

Ein Angler sass in aller Ruh

und sah dem Spiel der Pose zu.

Die wippte auf und wippte nieder,

doch dann beruhigte sie sich wieder.

Ganz plötzlich aus dem See, der tief,

Undine auftauchte und rief:

„ach lieber Angler es wär nett,

nähmest du mich heim und in dein Bett.

Hier drinnen ist es kalt und nass,

zu Hause bei dir haben wir Spass.“

Der Angler tat, worum man bat.

Bis dass sich eine Tür auftat

zum Schlafgemach der Eheleute.

Nicht etwa, dass die Frau sich freute,

nein, in der Tür wie ´ne Hyäne

stand puterrot die Frau Irene.

Man sah Undine schnell entschlüpfen

und übers Feld von dannen hüpfen.

Bevor dem Angler fiel was ein,

ein Meister sonst im Anglerlatein-

schlug seine Frau mit einem Hammer

ihn auf den Kopf- ´s gab kein Gejammer.

Der Angler tot und daher platt.

Dafür Irene Mühe hat.

Beschwert mit Kartoffelsack und Steinen

befestigt mit zwei Segelleinen,

versenkte sie in dunkler Nacht

im Möhnesee verdächt´ge Fracht.

Dort hat der Angler seine Ruh,

doch schau´n ihm nun die Fische zu.

Zuweilen Hecht und auch der Aal.

Für letzteren ein köstlich Mahl.

Dem Fischer in dem tiefen See,

war es egal, ihm tut ´s nicht weh.

Die Aale aber wurden fett.

Weiss nicht, ob ich gern einen hätt´

zu meinem mittäglichen Gerichte.

Wen wundert ´s, denn ich schrieb sie doch,

die schreckliche Geschichte.

Montag, 12. Mai 2008

Politfuchs, gar nicht schlau

Ein Fuchs dünkt sich besonders schlau,

er lief nach Oberammergau,

um sich als Judas zu verdingen.

Die Leute dort ihn aber fingen

und sperrten ihn, das war gemein,

in einen Hundezwinger ein.

Da alle schwarz dort und nicht rot,

so musst er bleiben, bis er tot.

Wär´ er so schlau, wie er vermeinte,

ging er nach Osten ins vereinte

Deutschland und lebt` dort nicht schlecht

wär Schosshund von Frau Wagenknecht.

Käm´ wieder bald nach NRW

als Maskottchen dieser roten Fee.

Schwarze Serie

Schwarzer Humor wird geheilt?

Wenn ein Humor besonders schwarz,

dann muss der Autor wohl zum Arzt.

Der überweist ohn´ viel Theater

den Autor sofort zum Psychiater.

Der schaut ihm tief in seine Augen

als wollte er die Seele saugen

und der Patient wird eingeengt.

„Mein Freund, sie haben nur verdrängt,

die Ängste aus der Kinderzeit.

Sind Sie zur Therapie bereit?

Ab auf die Couch aus rotem Leder,

unter Hypnose redet jeder.“

Er holt ein Pendel aus ´ner Dose,

und setzt mich dann unter Hypnose.

Was ich erzählte an Geschichten,

das kann ich also nicht berichten.

Der Zuhörer, bisher ganz Ohr,

fragt:“ wo ist schwarz denn der Humor?“

Schwarz, lieber Freund, das wird das Geld,

das der Psychiater jetzt erhält,

weil der verdient ganz ungeheuer,

er schleust vorbei es an der Steuer.

Schwarze Serie

Schwarzer Humor, heute lokal,

ein Toter nahe Lippetal………

Es sprach ein Freund zu einem andern:

„komm, lass uns heute etwas wandern.“

Gesagt, getan,

man fing gleich an.

Zu Uentrup bei dem Lippewehr,

da konnten beide dann nicht mehr.

Sie setzten sich ans Ufer nieder.

Da fuhr ein Schreck durch ihre Glieder:

im trägen, trüben Strom der Lippe

sahen sie ein menschliches Gerippe.

Und nun begann das Rätselraten.

Fiel dieser Mensch wohl Mördertaten

zum Opfer? Oder aber fand

er seinen Tod durch eigne Hand?

Da fiel den beiden plötzlich ein,

es könnt ein Strahlentoter sein.

Stand nahe bei das AKW…….

das wär fatal, oh jemine!

Ist das der Grund, dass jedermann

in Lippborg strahlt die Fremden an?

Am Friedhof knatterte dann leider

das Instrument von dem Herrn Geiger.

Wer könnt ´ den beiden es verübeln,

dass sie darüber heut noch grübeln,

und rätselraten wie zuvor,

bis sie ganz schwarz, wie mein Humor?

Sonntag, 11. Mai 2008

Maiimpressionen

Der Maienwind verwehet leise Klänge

entfernten Windspiels zu mir her,

verursacht Blätterrauschen, so rauschen

wie am Meer,

vermischt Vogelgezwitscher und lieblich

Amselsänge.

*

Der Maienwind, der wehet gerade

mir meine Sehnsucht zu.

Er wehet meine Träume aus ihrer Winterruh.

und die Gedanken wandern zu fernerem Gestade.

*

Der Maienwind, der sagt mir:

„was fehlt zu deinem Glück,

geniesse doch zufrieden den schönen Augenblick.

Die Ferne ist so ferne, dein Platz jedoch ist hier.“

Bückeburger Jäger

In Bückeburg, um Mitternacht,

Unheimliches geschieht,

weil, wenn es donnert, blitzt und kracht,

im Schlosse ein Gespenst umzieht.

Es schlurft ein Mann in Uniform

mit Schritten immer träger,

er jammert, weint und brüllt enorm,

der Bückeburger Jäger.

Er zog als ein Soldat ins Feld,

man hat ihm viel versprochen.

Kartätschen haben ihn gefällt,

fern bleichen seine Knochen.

Doch die, für die er sich gequält,

die haben ihn vergessen,

er hat sein Schicksal nicht gewählt,

wär´ länger gern auf Erd´ gewesen.

Fast ein Jahrhundert ist vergangen,

und niemand lebt, der ihn gekannt.

Er bleibt in Bückeburg gefangen

als ein Gespenst im Heimatland.

Enttäuschung

Wenn mich deine Blicke streifen

über Haare und Gesicht,

sagen sie, du wirst begreifen,

sieh es ein, ich mag dich nicht.

Kritisch auch, wenn du betrachtest

meiner Hände Alters-Falten,

und ich weiss, dass du ´s verachtest,

seh´s an deinem Blick, dem kalten.

Meine Schultern, nun gebeugt,

halten der Kritik nicht Stand;

und von dir so scheel beäugt,

sagt mir dies so allerhand.

Auch mein Lachen und mein Scherzen

finden deine Gnade nicht.

Und ich nehm´ es mir zu Herzen,

weil ich spür´, du magst mich nicht.

Was ich tue, was ich lasse,

es gibt nichts, was dir gefällt.

Meinst, dass ich nicht zu dir passe,

dass uns nichts zusammen hält.

Ich weiss, dein Traummann bin ich nicht,

der in dir Gefühle aufgewühlt,

drum frag ich mich, warum s´ im Herzen sticht

und meine Liebe sich verraten fühlt?

Freitag, 9. Mai 2008

Gnadenlos

Die Kerzen der Kastanienbäume

erheben sich aus saftigem Grün,

gleichsam dem günstigen Klima dankend

gegen blauen Maihimmel,

gottgewollt.

anderswo:

versumpfendes Leben über

ersterbende Küstenlandschaft,

zerstörte Kulturen, auf denen

elend verendete Kadaver

aufgedunsen himmelwärts stinken.

Totseuchendes Wasser

fürchterliche Keime anschwemmend

um und auf hilflose Kreaturen,

die gen erbarmungslosen Himmel beten.

Unbeantwortet die Frage

Warum?

Was habt ihr getan, dass man euch

die Arche verweigert?

Nur dort…

Ihr, die ihr von mir gegangen,

zwischen Tageserwachen und

Nachtruhe, blitzen immer Gedanken

an Euch auf.

Ihr habt euern Platz in meinem Leben,

auch wenn ihr nicht bei mir

sein könnt.

Erinnernde Wehmut, die zu mir gehört

wie mein Schatten, ständig begleitend

doch nicht greifbar.

Allein bei dem Besuch eurer Gräber

ist es da, das Gefühl der Unberührtheit.

Unkraut ziehend über vergrabenem Gebein,

Leere, nicht Trauer überkommt mich.

Hier an der Stätte des Gedenkens.

Sinnlos scheinende Besuche:

denn näher seid ihr mir bei

meinem täglichen Tun. Ganz nahe!

Erkenntnis

Du sagst „leb wohl“ und nicht auf Wiedersehen“.

Mein Herz erbebt bei diesem, deinen Schritt.

Die Zeit mit dir war unvergesslich, traumhaft schön

und meine Blicke flehen, bitte, nimm mich mit.

*

Doch deine fernen Ziele, dein Bestreben,

das gabst du deutlich mir noch zu verstehen,

die richten sich auf ein ganz neues Leben,

in dem kein Platz für mich und auch kein Wiedersehen.

*

Dich kümmert nicht, was mein Gemüt bewegt,

denn der Verlust trifft mich nur ganz allein.

Du gehst, und alles was mal war, für dich ist ´s weggefegt.

Doch kämst zurück du, gerne würd ich dir verzeihen.

Mittwoch, 7. Mai 2008

Klagelied

Welt –

gequält durch die Naturgewalten,

verschandelt durch das menschliche Gestalten,

willst Lebensraum, mir Heimat sein.

Erschreckst mir mein Gemüt, verdirbst mein Sein.

Welt –

geschaffen einst der Urgewalt, dem Leben,

dem starren Kosmos Göttlichkeit zu geben,

merkst nicht wie dieser Sinn sich kehrt

und in Verkommenheit sich mehrt.

Welt-

verloren in der Anarchie,

gehorchst der Chaos –Theorie

und ich entfern mich innerlich

mit jedem Tag, der dich

oh, Welt,

in diesen, deinen Fesseln hält.

Dienstag, 6. Mai 2008

Kein Anschluss

So mancher hat schon überlegt,

wie er Kontakte hegt und pflegt,

wenn der gewünschte Adressat

den Wohnsitz weiter ab noch hat.

Zwar wär dies brieflich angesagt,

doch wenn die Schreibfaulheit dich plagt,

dann endet dies im Unterlassen.

Auch kann man sich viel kürzer fassen,

greift man gewohnt zum Telefon,

dann hat man den Kontakt auch schon.

Vorausgesetzt man hat die Nummer,

allein schon hier beginnt der Kummer,

das kleine Büchlein zu dem Zweck

ist unauffindbar – also weg.

Die Auskunft – ja, das wär´ gescheit,

die hat die Nummer wohl bereit.

Und siehe da, nach viel probieren,

gelingt ´s die Nummer zu notieren.

Man wählt und wartet dann gespannt,

ob noch die Stimme wird erkannt.

Doch jemand flötet, dir zum Kummer,

Kein Anschluss unter dieser Nummer.

Du lernst, dass wer Kontakte will,

verhalte sich nicht so lang still.

Am Ende bist du ganz allein.

Ein Brieflein – zwischendurch wär´ fein!

Montag, 5. Mai 2008

Tiefschwarz

(frei nach Didi Hallervorden)

Habe die ganze Nacht geheult,

sprach zerknirscht der Ehemann,

habe meine Frau geeult,

weiss nicht, was ich tuen kann.

*

Wie geeult, du meinst gevögelt

und wie wir dich alle kennen,

hast du danach nur gepöbelt,

reut dich jetzt, daher dein Flennen.

*

Nein, ich habe meine Frau

oh, wie heisst denn nur das Tier

ach, geamselt – ja, genau.

Tot ist sie, das sag ich dir.

*

Amsel, Drossel, Fink und Star,

sag mir endlich, was es war!

*

Die Drossel war ´s und nicht die Nachtigall,

ich hab` erdrosselt sie – mit einem Schal.

Deckchair

Völlig entspannt und sehr leger,

lang entwöhnt von warmer Sonne,

liege ich in dem Deckchair,

wo ich Rentnersteife schone.

Gerne würd` ich ´s allen gönnen,

die hernach mit Bräune prahlen,

doch ich weiss, dass sie ´s nicht können,

wer sollte meine Rente zahlen?

Nur, mein Mitleid habt ihr alle,

die derzeit noch fleissig sind,

wirkt die Generationenfalle

doch von Eltern auf das Kind.

Mein Rat: scheut euch nicht ihr Lieben

am Vergnügen in der Nacht

reichlich Kinderchen zu kriegen,

was die Rente sicher macht.

Ich hingegen rück mein Kissen

in dem Deckchair schön zurecht.

Habe auch kein schlecht´ Gewissen,

leb ´dabei nicht einmal schlecht.

Hab den Rotwein eingegossen,

zünde mir mein Pfeifchen an,

hab ´s schon lang nicht so genossen-

Arbeit – nein – jetzt seid ihr dran.

Lieg entspannt und auch leger,

freu mich tierisch meines Lebens

dick und faul in dem Deckchair.

Jede Störung wär vergebens.

Sonntag, 4. Mai 2008

Haute Couture

Ein Lächeln klappert

dürr über den Laufsteg

buntfetziges wird

präsentiert.

Lüsterne Blicke begleiten

ebenso

wie gierige Augenpaare

Models und Modefetzen

Voyeure sprechen ohne Worte

„haben wollen“

die einen aus

billiger Fleischeslust,

die anderen aus

sündhaft teurer Habgier.

Applaus für

Statisten und Kreiertes

nur unbezahlbare Einzelstücke

beides

Tatort

Ein Tötungsdelikt – der Täter fort,

ist Fundort der Leiche zugleich auch Tatort?

Was die Spurensicherung jetzt interessiert,

der TV-Zuschauer ist fasziniert.

Da stiefelt ein Dorfpolizist so herum,

er zertrampelt Spuren, das erweist sich als dumm,

der Zuschauer hat dies längst erkannt,

bevor man den Dussel vom Tatort verbannt.

Der Gerichtsmediziner ermittelt die Zeit,

so ungefähr nur, wann das Opfer entleibt.

Zu mehr lässt er sich nicht herab,

dann transportiert man die Leiche ab.

Zuvor sieht der Zuschauer noch den Toten,

das ergibt sehr erfolgreiche Einschaltquoten..

Die Ermittler vernehmen dann noch Zeugen

jetzt wird man einige Verdächtige zeigen.

Doch der Hauptkommissar war besonders schlau,

er kennt den Täter schon genau,

indes der Zuschauer kombiniert und rät

ist ´s für den Täter bereits zu spät.

Die Genanalyse hat ihn überführt,

in wenigen Stunden, man ist fasziniert,

wie effektiv und erfolgreich sie sei

- zumindest im Fernsehen – die Polizei.

Die Handschellen klicken, der Täter gesteht.

Am Ende wird ´s gut – doch es ist auch schon spät

Der Zuschauer schaltet das TV-Gerät aus

und strahlt ganz zufrieden, er kennt sich doch aus.

Denn von Anfang an hat er es gewusst

es war wieder der Gärtner, der elende Schuft.

Samstag, 3. Mai 2008

Das Tralala um den Mond

Ach, was ist das für ein Ding,

das ewig schon am Himmel hing.

Die Dichter haben es besungen,

und manchem ist sie schon erklungen

als Musikstück, Mondscheinsonate

zu Herzen gehend und (M)(so) zarte.

die Menschen, Neugierde gewohnt,

schauten nach dem Mann im Mond.

Für Armstrong war ´s ein grosser Schritt,

als den Trabanten er betritt.

Doch die Enttäuschung riesengross,

fand der dort eine Wüste bloss.

Die Suche nach Frau Luna war

denn auch ein bisschen sonderbar,

weil jede Frau ist so gescheit

und sucht nicht solche Einsamkeit.,

zumal der Mond mit Staub bedeckt,

was jede Hausfrau wohl erschreckt..

Das Fazit: reise nicht zum Mond,

weil sich das absolut nicht lohnt.

auch wird das Pflanzen von den Bohnen

wie bei Münchhausen sich nicht lohnen.

So ist der Mond – Romantik pur –

für Liebende und Dichter nur.

Der Mond sieht zu, wie Träume reifen

und ist zu weit entfernt zum Greifen.

Kritik wird es jetzt wieder regnen,

die kann mir mal………

im Mondschein begegnen!

Donnerstag, 1. Mai 2008

Mond-(Schein)

Bleichgesichtige Himmelsscheibe,

fahl dein Licht, schreckhaft

in der Dunkelheit,

furchtsam, wie der Einsame,

der seinen eigenen Schatten flieht.

Gleichgültig schaust du,

voll-mondgesichtig, mal als

scharfe Sichel sich zeigend,

diskret an lauschigen Plätzen,

ungerührter Zeuge jedoch

bei schrecklich nächtlicher Tat,

hast du romantische Verklärung

nicht verdient,

doch auch, dass dich die Wölfe

anheulen

ist zu viel der Ehre,

dunkler Trabant,

sichtbar nur durch gestohlenes Licht.

Des Jagdhunds Fluch

Es sprach der Jäger zu dem Hunde:

„so, heut ist deine grosse Stunde,

zeig schön, was man dir beigebracht

und gib auf mein Kommando Acht!“

Voll Stolz geht er die Prüfung an.

Doch bald passierte es sodann:

es fiel ein Schuss, der Hund erschrak,

vermutlich weil der Lärm so stark.

Er winselte und wetzt davon,

da half auch kein Kommandoton.

Der Jäger war zu tiefst enttäuscht

und hat den Hund zu Haus ersäuft.

Ein Fluch liegt übern nassen Grab

so dass sich folgendes ergab:

er hat den Jäger schwer getroffen,

denn dieser hat sich totgesoffen.

Mittwoch, 30. April 2008

Zurückhaltung

Verblichene Zeilen, vergilbtes Papier

versteckt seit Jahrzehnten im staub´gen Verlies,

wer sollte es finden gerade hier

und was für ein Mensch, der es hinterliess?

Es schleicht jene unerklärliche Scheu sich

ein, das Geheimnis aufzudecken,

die Mitteilung war bestimmt nicht für mich,

dann brauchte man sie nicht zu verstecken.

Auch war sie schon alt, der sie lesen sollte,

weilt bestimmt nicht mehr auf Erden,

gleichwohl meine Neugier es auch wollte,

ich konnte nicht zum Mitwisser werden.

So falt ich das alte, vergilbte Blatt

und lege es zurück ungelesen.

Was immer der Schreiber Geheimes hat,

es bleibt so geheim, wie es gewesen.

Montag, 28. April 2008

Nein, wie unkritisch…

Hauspoet und Kritikus,

glaubst du, dass es sein muss,

dass der Fokus der Kritik

Medien trifft und Politik?

Lässt du dich denn nicht belehren,

vor der eignen Tür zu kehren?

Schau doch mal genauer hin,

denn den Leuten steht der Sinn

dir für dein geruhsam´ Leben

jede Möglichkeit zu geben.

Also sprach wohl mein Gewissen.

Soll ich Selbstkritik geniessen?

Nein, dann wär´ ich Egoist,

weil der aufs Ich fixieret ist.

Lieber lass ich die Ergüsse

der Satire feiner Grüsse

denen, die im Rampenlicht.

Doch da steh ich eben nicht,

weil ich hämisch und lichtscheu

mich an Fehlern andrer freu!

Wundersame Verben

Heute konnte ich es wagen,

den Ölmultis ein Schnippchen schlagen.

Ich hab ´s dem Wetter zu verdanken,

denn ich konnte Sonne tanken.

Der Regen hatte mir gestunken,

die Sonne macht mich freudetrunken.

Der Kirschbaum und der Apfel blühen,

es blühten auch die Fantasien.

Während schon die Tulpen sprossen,

ist die Hecke hoch geschossen.

Glocken klingen zu mir her,

mir schlägt keine Stunde mehr!

Der Hartriegel kriegt auch schon Zacken,

doch ich krieg heut nichts mehr gebacken,

weil ich faul in dem Deckchair liege

und mich in meinen Träumen wiege.

So einfach ist die Weltensicht,

bis dass mich nicht der Hafer sticht,

nein, eine Wespe, dieses Biest

hat mir jetzt grad die Tour vermiest.

Und so endet mein Gedicht:

dichten mit dem Auge dicht

kann ich nicht!

Sonntag, 27. April 2008

Ein wunderliches Tier

Sie konnt` nicht fliegen –

flügellahm;

auch hatte sie es wohl am

Darm.

Denn was herauskam, ich mein

hinten,

das war oft fürchterlich am

Stinken.

Obwohl sie überhaupt nichts

frass,

passierte ihr es oft, so `n

Aas.

Sie quakte viel und

schnatterte,

als sie rotierend

ratterte –

und glaubte sich fürwahr in

Bild.

Rief man zur Ordnung, wurd` sie

wild.

Doch ihr Besitzer wurde

reich.

Wie hiess doch dieses Tierchen

gleich?

Ach ja, es war die

Zeitungsente,

die geht vorerst noch nicht in

Rente,

denn BILDung ist ein hohes

Gut.

Wie gut, wenn man noch

lesen tut!

Samstag, 26. April 2008

Nähe

Harnische, geschmiedet,

Stichen und scharfer Klinge

wehrend.

Nahkampfgeschützte Panzerung.,

veraltet

nutzlos

unbrauchbar

gegen heutige Nähe

erdrückend, kontrollierend,

scharfzüngig verletzend,

wuselnde fummelnde

raumfüllende Nähe

stickt und zertrampelt:

nahe, zu nahe Nähe,

herzkrampfende

Umklammerung des Ichs.

Komm mir nicht zu nahe,

Nähe!

Freitag, 25. April 2008

Ruhephase

Bewegung im ständigen Lebenstanz,

dem Glücklichen schlägt die Stunde nicht,

abhängen abzappeln, nicht ruhen

rhythmische Füsse, Hüften und Arme:

aber immer mit Abstand, bitte,

denn Nähe schmerzt.

Zappeln, rocken schütteln,

wabbeln, wabern, wrobben,

Bewegung in und um sich selbst,

herrliches Mitternachtsvergessen,

zuckendes Laserlicht, volle Dröhnung

auf das schmerzende Trommelfell,

eintauchen in das Entspannungsbad,

wegschieben, wegdrücken

den Alltag und dessen

Hektik

Lärm

Unruhe

endlich, endlich Befreiung von all dem!

Erwachen

Schwerer Träume drückend Last,

im Hirn verworrenes Gespinst

Bilder in verschwimmender Hast,

Klarheit, die du nicht gewinnst.

Atemrhytmus keuchend schwer,

aufschreckend dann ein Schrei,

wo bist du – weißt es jetzt nicht mehr.

Doch das Erschrecken geht vorbei,

denn du erwachst mit einem Mal.

Erleichterung in deinem Blick,

vorbei diffuse, ungewisse Qual.

zugleich ein Wohlgefühl und Glück

Gespinste, düster, sind verdrängt,

du kehrst zu deinem Selbst zurück,

da frischer Morgen dich umfängt.

Zum Selbst? Wurd dir nicht offenbar

in schrecklich traumgestörter Nacht,

dass das, was nur verborgen war,

dich auch zu deinem Selbst gemacht?

Auch für dich…

Lausche der Quelle, die murmelnd entspringt,

lausche dem Vogel, der in den Wipfeln singt,

lausche dem Wind, der die Bäume biegt,

lausche dem Rauschen, wenn das Korn sich wiegt,

lausche vor allem in dich hinein:

denn siehe, dies alles ist auch dein!

Mein Deutschland

Auch wenn man es in Ruhe lässt,

bleibt es geteilt in Ost und West:

Deutschland ist zwar überall,

historisch war der Mauerfall,

verblieben sind die alten Zöpfe,

Grenzen verändert, nicht die Köpfe.

Der Ossi lässt das Klagen nicht,

der Wessi verzieht sein Gesicht,

hat er beim Grenzfall noch gestrahlt,

meint er, er hat zu viel bezahlt.

Soziale Kälte fühlt der Eine

der Andre meint: jedem das Seine

und meint damit, dass dein auch mein

und legt den andern kräftig rein.

Es blüht die Landschaft nicht im Osten,

im Westen Brücken nun verrosten.

Wie schön, wenn erst die Meinung steht

fern ab von jeder Realität.

Allein was Ost und West vereint,

dass man die Schicksale beweint.

Doch nein, ich habe was vergessen,

was Länder eint, wie Sachsen, Hessen:

der Fremde, der ist sehr suspekt,

weil uns sein Anderssein erschreckt.

Oh, Deutschland, du hast dich verändert

sicherlich nach aussen hin.

Doch ich fürchte wieder leider

nicht so sehr da innen drin!

Donnerstag, 24. April 2008

Tragfähigkeit ?

Menschen haben ein Gewissen

leichter als ein Federkissen.

Menschen tragen ein Gewehr

und auch dieses fällt nicht schwer.

Menschen tragen, weil sie hasten

selten andrer Menschen Lasten.

Menschen klagen oftmals täglich

diese Welt sei unerträglich.

Menschen werden niemals fragen:

„kann die Erde uns ertragen?“

Mittwoch, 23. April 2008

Tag

Wieder ein Tag der vergangen.

Was hast du damit angefangen?

Ersparen kann man diese Frage,

du verschenkst deine Tage!

Was genau sind deine Ziele?

Denkst du, du hast noch viele,

so viele Tage zu verschenken?

Jeder Tag zählt,

daran solltest du denken!

Nicht jede neue

Mitternacht verspricht,

dass ein neuer Tag

auch für dich anbricht!

Carpe diem – nutze den Tag,

damit am Ende nicht die Klag`:

gewiss, doch, ich war zu allem bereit.

Das Dumme war nur

ich hatt´ keine Zeit.

Dienstag, 22. April 2008

Zukünftig?

Zukunft – flüstere ich leise-

ist das wirklich was für Greise?

Nur, wenn sie entsprechend knapp,

erlebt man sie noch vor dem Grab.

Ferne Zukunft – wie ich seh –

tut dem Greise nicht mehr weh,

aber auch die Lebensfreuden

überlässt er andern Leuten,

die sich auf die Zukunft freuen,

sich Sand in die Augen streuen,

denn die Zukunft, die sie meinen,

kann nicht Ewigkeit vereinen.

Ihre Zukunft kommt heran,

ist Vergangenheit sodann,

doch die ferne Zukunft bleibt

weiter fern – weil sie entleibt!

Sonntag, 20. April 2008

Fortsetzung Schwarze Serie…

Ein neuer Mensch….

oder alles ersetzen?

Wenn ich in den Spiegel seh´,

tut ´s mir in der Seele weh.

Die einst grosse Lockenpracht

hat der Kopfhaut Platz gemacht.

Bevor ich Tränen nun verdrücke

kauf ich mir einfach ´ne Perücke.

Meine Zähne sind nicht mehr,

ein Gebiss muss folglich her.

Find ich endlich meine Brille

nehm´ ich noch die Blutdruckpille.

Auch gut hören kann ich schlecht

da kommt ein Hörgerät grad recht.

Das Leben macht nicht wirklich Spaß

mit Herzschrittmacher und By-Paß.

Derweil ich auf mein Abbild stiere,

schmerzt fürchterlich die neue Niere

und auch die Blase von dem Schwein

bereitet mir so manche Pein.

Gar schwierig komm ich in die Hose,

vielleicht liegt das an der Arthrose,

doch möglich wäre auch die Gicht?

Ach mein Gedächtnis - weiss es nicht!

Wenn ich mich jetzt auch noch verrenk,

liegt das am neuen Hüftgelenk.

Der Schmerz ist heftig wie noch nie,

verbreitet sich ins neue Knie.

Ach, Schmerz, lass nach- nur nicht verweile,

warum sonst alle Ersatzteile?

Und dennoch komm ich zu dem Schluss,

dass ich noch mehr erneuern muss,

wobei ich fühle irgendwann

ist dann wohl auch der Kopf mal dran,

denn wenn man so was niederschreibt

wohl nichts anderes mehr übrig bleibt!

Samstag, 19. April 2008

Genesis

GOTT schuf den Menschen ihm zum Bilde,

ihm zum Bilde schuf ihn GOTT,

den Menschen:

er versklavt

er lässt leiden

er mordet aus Rache

er mordet aus verletzter Ehre

er tötet sinnlos

er begeht Völkermord

er zettelt Kriege an

er ersinnt Massenvernichtung

er zerstört den Lebensraum

er verursacht Katastrophen

er respektiert keine Kreatur,

er, der Alleinige

ein Abbild GOTTES?

Freitag, 18. April 2008

Der Zug

Er kehrt zurück,

der Zug

der Erinnerungen.

Mit leblosen Fotos,

leblos auch weil

sie alle tot sind

alle

unschuldig, jung,

deportiert mit jenem Zug

der zurückkehrt.

doch er darf nicht einfahren,

darf nicht halten

im neuen Bahnhof

mit vielschichtigen Ebenen,

vielschichtig

wie die Menschenseele.

Protzüberspannende Glasdächer

sollen Licht und Freiheit

symbolisieren –

und reflektieren nur eins:

das Vergessen,

deshalb darf er nicht einfahren

der Zug der Erinnerungen

N icht

A ussprechen.

Z usammenhalten

I m

S chweigen

wohin kehrst du heim

Zug der Erinnerung?

Berlin, Berlin,

wir fahren nach Berlin!

Donnerstag, 17. April 2008

Windsbrauts Verführung

Brausend drückt der Wind die Föhren,

säubernd fegt er übers Land

und du kannst sie stöhnen hören,

Windsbraut, zwischen wirbelnd Sand.

*

Trägt hinweg mit kühnem Schwung,

was nicht niet- noch nagelfest.

Zerrt und poltert, dass es jung

und auch alt nicht schlafen lässt.

*

In der Kate alt und scheele

herrscht noch Dunkelheit und Ruh,

Windsbraut nahm des Fischers Seele,

strebt der Ewigkeit jetzt zu.

*

Hörst du auf der Windsbraut Klagen:

„komm , mein Freund, reis´mit mir mit!“

Darfst du diesen Ritt nicht wagen,

denn es wär´ dein letzter Schritt!

Mittwoch, 16. April 2008

Vom Ufer aus..

Ich sah hinaus auf jene unerreichten Weiten,

wo das Azur des Himmels mit dem Meer sich einten

vom Ufer aus.

Ich sah, wie Welle sich auf Welle schaumlösend an dem Strand

verebben, ohne Halt sich selbst auflösend in dem Sand

vom Ufer aus.

Ich hörte Möwen kreischen, kämpfend mit dem Winde durch die Lüfte gleiten,

ich sah der Wolkenspiel unstet im Zuge der Gezeiten

vom Ufer aus.

Ich sah und hörte und schmeckte Luft und Salz

und Sehnsucht schnürte meinen Hals.

Die Augen feucht nicht durch den Wind, das Meer:

ich wollte leben, wollte mehr

und schrie ´ s

vom Ufer aus.

Dienstag, 15. April 2008

Die Freiheit des Narren

Ein Narr ist frei – für sein Benehmen

braucht er sich nicht einmal zu schämen.

*

Ein Narr ist frei – denn seine Weisheiten

sind jenseits aller Eitelkeiten.

*

Ein Narr ist frei – er ist immun,

trägt nicht die Folgen für sein Tun.

*

Ein Narr ist frei – denn wie er denkt,

dafür wird er nicht aufgehängt.

*

Ein Narr ist frei – übt er Kritik,

dann bricht ihm niemand das Genick

*

Ein Narr ist frei – sagt er die Wahrheit,

ist stets Verwirrung, niemals Klarheit.

*

Ist ´s also gut ein Narr zu sein?

Bevor er ´s wird, sperrt man ihn ein:

er schaut dann zu, zwar hinter Gittern,

wie all die Narren draußen zittern.

Problembären

Menschen haben ihr Revier,

daran lassen sie nicht rütteln.

Wehe aber jenem Tier,

lässt es sich nicht mehr abschütteln.

*

Das Vergrätzen und Vergrämen

wird zunächst einmal probiert.

Hilft das nicht, muß man sich schämen,

was dann mit dem Tier passiert.

*

Sofort ist dann Schluß mit Spaß,

man erschießt, wer nicht gewollt

und sich sofort schnell fürbass

geradewegs von dannen trollt.

*

Doch die Menschen, die perfiden,

kaum, dass dieses Tier gefällt,

lassen sie es nicht in Frieden,

nein, es wird noch ausgestellt!

Warum Herr Kohl?

Ach, wenn die Hormone spinnen

ist manch alter Mann von Sinnen.

Oder liegt ´s, was auch nicht schlecht

an Pension und Witwenrecht?

Wenn ein Kanzler wirklich alt

sich in eine Frau verknallt,

die die Hälfte zählt an Jahren,

dann darf man danach wohl fragen.

Warum und zu welchem Wohl,

diese Heirat denn Herr Kohl?

Montag, 14. April 2008

Übermässig

Wolkenfetzen hastig fliehen,

der Westwind treibt sie vor sich her,

zerfleddert, reisst sie, drückt sie quer,

dass sie als graue Decke

sich zusammenziehen.

Gequetscht das einstmals lockere Gebilde,

befrachtet mit der schweren Wasserlast,

die nicht mehr tragend unter der gepeitschten Hast,

sturzbächig sich entleert auf die Gefilde.

Die gelbe Erde, borsten durch die Trockenheit

nach langer Zeit der Sonnenglut,

noch anfangs gierig – schluckt sie nicht die Flut

und binnen kurzem macht ein See sich breit.

Ein Fluch, wenn sich Naturgewalten

dräuend und in Übermassen

entladen, ungezügelt losgelassen,

zerstörend über Lande sich entfalten.

Lebenstraum

Ich träumte einen Traum,

es war mein Lebenstraum.

Und während ich träumte,

ich mein Leben versäumte.

So geht mein Leben dahin

im Traum Widersinn.

Ich träumte

den Lebenstraum eben,

ein Traum,

nicht das wahre Leben.

Samstag, 12. April 2008

Hauspoet entwirft ein Gedicht

Buchstaben mal ich,

Silben dann,

ein Wort entsteht

häng ich sie an.

Ein Wort steht nicht so gern allein

es sollten derer noch mehr sein.

Gut ausgewählt birgt ein Wortschatz

am Ende schließlich einen Satz.

Ist dieser dann noch inhaltsschwer,

setz ich noch Sätze hinterher,

harmonisch und nicht kontrovers

gestalt ich somit einen Vers,

gestelzt entweder oder schlicht,

entsteht aus Versen ein Gedicht,

das irgendwann zu lesen steht.

Soll sein, sag ich, der Hauspoet.

Bahnsteig

Es ist ein Ort des Kommens und Gehens,

des Abschiednehmens und des Wiedersehens.

Anzeigen rasseln dann und wann,

zeigen Verspätung und Züge an.

Verharren, man schaut, man wendet sich ab,

setzt sich zum anderen Bahnsteig in Trab.

Ängstliche Blicke zur Bahnhofsuhr:

wo bleibt der ICE heute nur?

Blechernde Durchsage, unartikuliert,

wen wundert ´s, wenn man die Nerven verliert.

Gedränge am Bahnsteig, Gemurmel und schreien,

dann fährt der erwartete Zug endlich ein.

Entfernt, ganz entfernt kann man sie sehen

die Spitze des Zugs, der kommt quietschend zum Stehen.

Unter zischen öffnen sich Türen schwer,

Reisende entströmen wie ein Ameisenheer

und suchen und winken in der Menge.

Umarmungen, Stillstand und Gedränge.

Beim Einsteigen hinderlich das Gepäck,

doch langsam saugt sich die Schlange weg.

Dann Türenknallen, das Abfahrtsignal,

aus offenen Fenstern ein Winken nochmal.

Der Bahnsteig - ein widersprüchlicher Ort:

man kommt nach Hause oder aber muss fort!

Freitag, 11. April 2008

Erwartung?

Hoffen, dass dir Jemand gibt,

hoffen, dass dich Jemand liebt,

warten, dass es wem gefällt,

dir die Hand entgegen hält,

sehen, ob dir Jemand nützt,

der dich einfach unterstützt,

harren bis das Glück der Erde

mühelos zu Teil dir werde?

Du erwartest solche Gnade?

Na, dann ist es um dich schade.

Regenbogen

Sonne spaltet dunkle Wolkenbahnen,

Schwaden steigen auf aus feuchter Erde,

schweben, wogen hin wie zarte Fahnen,

um von lauer Luft verschluckt zu werden.

Buntes Band, von Horizont zu Horizont gebogen,

spektral gefärbtes, farbzerlegtes Licht

formt jenen wunderbaren Regenbogen,

der scheinst den Himmel trägt- indes er tut es nicht.

Es ist ein Spiel der Sonne mit dem Regen nur,

zum Gotteszeichen von den Hoffenden erkoren,

ist es ein Schabernack aus der Natur.

Versiegen Wolkentränen, ist ´s dem Aug´ verloren.

Donnerstag, 10. April 2008

Viagra

Ständig ist die Werbung da

als e-Mail für das Viagra,

so als könnten die Tabletten

irgend etwas bei mir retten.

Doch dem Netz der Pharmazie

entkommt ein Rentner vielleicht nie.

Glaubt man denn, bei vielen Lenzen

gäb es Schwäche bei Potenzen?

Schwächelte nächtens ich im Bett,

ständ dieses nicht im Internet.

In diesem Falle wär ich eigen

und würd es öffentlich nicht zeigen.

Auch Mitteilungen an Heribert

am Gartenzaune wär´n verkehrt,

da wir noch beide recht krakel,

ging diese Mitteilung auch fehl.

Also, ihr Online-Pillendreher,

ich bin zwar nicht der Frauversteher,

doch werd ich eure Macho-Pillen

nicht kaufen – nicht einmal im Stillen.

Trotz all dem ungestümen Werben,

werden die Pillen wohl verderben,

die ihr mir heute zugedacht.

Ich hab´ auch so ´ne schöne Nacht!

Olympische Spiele

Wisst ihr noch wie schön es war,

damals in Olympia?

Als man Pelops und den Zeus

ehrte, war das etwas Neu´s.

Rund 800 vor unsrer Zeit

haben die Spiele wohl erfreut.

Es herrschte damals Waffenruh,

denn alle Krieger schauten zu.

Doch nur der Sieger wurd´ geehrt,

nicht die Nation, was nicht verkehrt,

weil auch die ollen Griechen ahnen:

hier will die Politik absahnen.

und siehe da, es machte Schluss

dem Schauspiel Theodosius,

der mocht´ die Spiele nicht mehr leiden

da sie gegründet von den Heiden.

Was ROM schon damals nicht gepasst,

die Spiele wurden so geschasst.

Erst Coubertin fand das nicht richtig.

Er meint die Spiele seien wichtig,

weil so die Jugend auf der Erde

ertüchtigt und auch friedlich werde.

Auch sollt im Wettstreit der Nationen

sich jedes Volk so recht belohnen

mit Hymnen, Fahnen und Medaillen

es so den andren Völkern zei-gien.

So schmolz dahin, wie ich es seh´

die hehre, friedliche Idee.

Es nutzt sie aus mit viel Geschick

die Wirtschaft und die Politik.

Ach, blendend ist der äussre Schein,

stellt diesen Irrsinn endlich ein!

Mittwoch, 9. April 2008

Ein Schuss… Blödsinn

Der Schuss – ein Wort so ausdrucksvoll,

wenn andres es bedeuten soll.

Der hat ´nen Schuss sagt man so hin

und meint damit verwirrten Sinn.

Ein Schuss ist Teil der Webekunst,

doch Schussligkeit den Tag verhunzt.

Ein Blattschuss geht nicht in den Baum,

er ist des Jägers schönster Traum.

Der hat den Schuss noch nicht gehört,

sagt man wenn einer ständig stört.

Der Schuss ins Kriminellenbein,

stellt Flucht wahrscheinlich häufig ein.

Ein Schuss Rum im Kuchenteig,

macht ihn schmackhaft und auch weich.

Der Jagdanwärter ist betrübt,

wenn er die Schiessprüfung versiebt.

Der Höhepunkt beim Schützenfest

ist, wenn vom Adler fällt der Rest.

Gebrüder Blattschuss sind nicht mehr,

ein Schützenpanzer ist sehr schwer.

Lachsalven kriegt der Humorist

nur dann, wenn er in Hochform ist.

Der Baum, der in die Höhe schiesst,

wächst nicht mehr, wenn man ihn nicht giesst.

Hat man sein Pulver schon verschossen,

guckt man am Ende sehr verdrossen.

So war´s denn auch beim Hornberger Schiessen,

das tat den Herzog sehr verdriessen.

Doch im Manöver Platzpatronen

soll so den Steuersäckel schonen.

Witze, die zum Schiessen sind,

vergisst man leider sehr geschwind.

Ich hab den Vogel abgeschossen

und diesen Blödsinn abgeschlossen.

Ich mache deshalb auch jetzt Schluss,

sonst trifft mich der Finale Schuss.

Ps. Schiesst mich jetzt nur nicht auf den Mond,

weil dort ein Mann, nicht Luna wohnt!

Dienstag, 8. April 2008

Zeigt, was ihr könnt

Ach, was hilft denn all das Klagen

und das ständig zornig sein,

ich hab schließlich nicht das Sagen,

wenn dann fiel auch mir nichts ein,

wie die Welt könnt wohl genesen.

Ist ´s mir bisher nicht gelungen:

eines Tags bin ich gewesen

und dann können all die jungen

smarten Menschen sich beweisen.

Schön, wenn sie dann auch erkennen,

dass man gutes altes Eisen

schmieden kann, doch nicht verbrennen!

Montag, 7. April 2008

Bildwirklichkeit

Zurückgelehnt schau ich in Ruh

den digitalen Fischen zu,

die niemals hektisch, niemals fliehen,

gemächlich ihre Bahnen ziehen.

Und weil sie nicht im Wasser wohnen,

im Cyberraum den Bildschirm schonen.

Real von diesen Fischlein: keins

sind sie nur Ziffern Null und Eins,

die man streng logisch und geschickt

zu so einem Programm „gestrickt“,

dass mein Display ringsherum

ausschaut wie ein Aquarium.

Man hat die Bytes so toll vereint

und alles wirklich echt erscheint.

Dies ist ein Beispiel für die Welt,

die viel verspricht und wenig hält.

Im Täuschen ist der Mensch perfekt.

Passt auf, was er noch sonst ausheckt!

Samstag, 5. April 2008

Unbelehrbar

Ich seh´ es wieder mit Entsetzen,

wie Menschen gegen andre hetzen.

Getilgt sind keineswegs die Spuren,

man lernte nicht aus Diktaturen.

Ich habe es schon mal gelesen:

an Deutschland wird die Welt genesen.

Doch Nazitum und Ostalgie

verschwinden offenbar wohl nie!

Im rechten Spektrum wie im linken:

Ideen, die zum Himmel stinken.

Schon Heine schlief schlecht in der Nacht

als er an Deutschland hat gedacht.

Mir wird ganz übel, dies zu Recht,

hör ich: es war nicht alles schlecht.

Wer dieses sagt in unseren Tagen,

der sollte mal die Opfer fragen!

Wurzeln des Zorns

Er sah sich um und freute sich auf die Welt.

Er wollte herzlich auf die Menschen zugehen.

Doch die Welt verachtete seine Existenz

und die Menschen spotteten seiner.

Da fasste er einen furchtbaren Entschluss.

Ab jetzt fand er in der Welt Beachtung,

der Spott der Menschen erstickte in Angst.

Er hatte seine Heimat gefunden

in dem schrecklich verzehrendem Feuer der Hölle

seinem

Paradies

Verloren

Dein Herzklopfen: ich habe es überhört.

Deine strahlenden Blicke: ich habe sie übersehen.

Deine zärtliche Umarmung: ich empfand sie als klammern.

Dann gingst du fort: ich sah es als Befreiung.

Ein Narr kann ein Weiser werden, ein Weiser zum Narr.

Dein Herzklopfen wäre mir Melodie,

deine strahlenden Blicke würden meine Seele erhellen,

deine zärtliche Umarmung gäbe mir Halt;

doch du bist fort,

verloren für mich,

dem Narr.