Dienstag, 13. Mai 2008

Petri Heil

(schwarze Serie)

Ein Angler sass in aller Ruh

und sah dem Spiel der Pose zu.

Die wippte auf und wippte nieder,

doch dann beruhigte sie sich wieder.

Ganz plötzlich aus dem See, der tief,

Undine auftauchte und rief:

„ach lieber Angler es wär nett,

nähmest du mich heim und in dein Bett.

Hier drinnen ist es kalt und nass,

zu Hause bei dir haben wir Spass.“

Der Angler tat, worum man bat.

Bis dass sich eine Tür auftat

zum Schlafgemach der Eheleute.

Nicht etwa, dass die Frau sich freute,

nein, in der Tür wie ´ne Hyäne

stand puterrot die Frau Irene.

Man sah Undine schnell entschlüpfen

und übers Feld von dannen hüpfen.

Bevor dem Angler fiel was ein,

ein Meister sonst im Anglerlatein-

schlug seine Frau mit einem Hammer

ihn auf den Kopf- ´s gab kein Gejammer.

Der Angler tot und daher platt.

Dafür Irene Mühe hat.

Beschwert mit Kartoffelsack und Steinen

befestigt mit zwei Segelleinen,

versenkte sie in dunkler Nacht

im Möhnesee verdächt´ge Fracht.

Dort hat der Angler seine Ruh,

doch schau´n ihm nun die Fische zu.

Zuweilen Hecht und auch der Aal.

Für letzteren ein köstlich Mahl.

Dem Fischer in dem tiefen See,

war es egal, ihm tut ´s nicht weh.

Die Aale aber wurden fett.

Weiss nicht, ob ich gern einen hätt´

zu meinem mittäglichen Gerichte.

Wen wundert ´s, denn ich schrieb sie doch,

die schreckliche Geschichte.

Montag, 12. Mai 2008

Politfuchs, gar nicht schlau

Ein Fuchs dünkt sich besonders schlau,

er lief nach Oberammergau,

um sich als Judas zu verdingen.

Die Leute dort ihn aber fingen

und sperrten ihn, das war gemein,

in einen Hundezwinger ein.

Da alle schwarz dort und nicht rot,

so musst er bleiben, bis er tot.

Wär´ er so schlau, wie er vermeinte,

ging er nach Osten ins vereinte

Deutschland und lebt` dort nicht schlecht

wär Schosshund von Frau Wagenknecht.

Käm´ wieder bald nach NRW

als Maskottchen dieser roten Fee.

Schwarze Serie

Schwarzer Humor wird geheilt?

Wenn ein Humor besonders schwarz,

dann muss der Autor wohl zum Arzt.

Der überweist ohn´ viel Theater

den Autor sofort zum Psychiater.

Der schaut ihm tief in seine Augen

als wollte er die Seele saugen

und der Patient wird eingeengt.

„Mein Freund, sie haben nur verdrängt,

die Ängste aus der Kinderzeit.

Sind Sie zur Therapie bereit?

Ab auf die Couch aus rotem Leder,

unter Hypnose redet jeder.“

Er holt ein Pendel aus ´ner Dose,

und setzt mich dann unter Hypnose.

Was ich erzählte an Geschichten,

das kann ich also nicht berichten.

Der Zuhörer, bisher ganz Ohr,

fragt:“ wo ist schwarz denn der Humor?“

Schwarz, lieber Freund, das wird das Geld,

das der Psychiater jetzt erhält,

weil der verdient ganz ungeheuer,

er schleust vorbei es an der Steuer.

Schwarze Serie

Schwarzer Humor, heute lokal,

ein Toter nahe Lippetal………

Es sprach ein Freund zu einem andern:

„komm, lass uns heute etwas wandern.“

Gesagt, getan,

man fing gleich an.

Zu Uentrup bei dem Lippewehr,

da konnten beide dann nicht mehr.

Sie setzten sich ans Ufer nieder.

Da fuhr ein Schreck durch ihre Glieder:

im trägen, trüben Strom der Lippe

sahen sie ein menschliches Gerippe.

Und nun begann das Rätselraten.

Fiel dieser Mensch wohl Mördertaten

zum Opfer? Oder aber fand

er seinen Tod durch eigne Hand?

Da fiel den beiden plötzlich ein,

es könnt ein Strahlentoter sein.

Stand nahe bei das AKW…….

das wär fatal, oh jemine!

Ist das der Grund, dass jedermann

in Lippborg strahlt die Fremden an?

Am Friedhof knatterte dann leider

das Instrument von dem Herrn Geiger.

Wer könnt ´ den beiden es verübeln,

dass sie darüber heut noch grübeln,

und rätselraten wie zuvor,

bis sie ganz schwarz, wie mein Humor?

Sonntag, 11. Mai 2008

Maiimpressionen

Der Maienwind verwehet leise Klänge

entfernten Windspiels zu mir her,

verursacht Blätterrauschen, so rauschen

wie am Meer,

vermischt Vogelgezwitscher und lieblich

Amselsänge.

*

Der Maienwind, der wehet gerade

mir meine Sehnsucht zu.

Er wehet meine Träume aus ihrer Winterruh.

und die Gedanken wandern zu fernerem Gestade.

*

Der Maienwind, der sagt mir:

„was fehlt zu deinem Glück,

geniesse doch zufrieden den schönen Augenblick.

Die Ferne ist so ferne, dein Platz jedoch ist hier.“

Bückeburger Jäger

In Bückeburg, um Mitternacht,

Unheimliches geschieht,

weil, wenn es donnert, blitzt und kracht,

im Schlosse ein Gespenst umzieht.

Es schlurft ein Mann in Uniform

mit Schritten immer träger,

er jammert, weint und brüllt enorm,

der Bückeburger Jäger.

Er zog als ein Soldat ins Feld,

man hat ihm viel versprochen.

Kartätschen haben ihn gefällt,

fern bleichen seine Knochen.

Doch die, für die er sich gequält,

die haben ihn vergessen,

er hat sein Schicksal nicht gewählt,

wär´ länger gern auf Erd´ gewesen.

Fast ein Jahrhundert ist vergangen,

und niemand lebt, der ihn gekannt.

Er bleibt in Bückeburg gefangen

als ein Gespenst im Heimatland.

Enttäuschung

Wenn mich deine Blicke streifen

über Haare und Gesicht,

sagen sie, du wirst begreifen,

sieh es ein, ich mag dich nicht.

Kritisch auch, wenn du betrachtest

meiner Hände Alters-Falten,

und ich weiss, dass du ´s verachtest,

seh´s an deinem Blick, dem kalten.

Meine Schultern, nun gebeugt,

halten der Kritik nicht Stand;

und von dir so scheel beäugt,

sagt mir dies so allerhand.

Auch mein Lachen und mein Scherzen

finden deine Gnade nicht.

Und ich nehm´ es mir zu Herzen,

weil ich spür´, du magst mich nicht.

Was ich tue, was ich lasse,

es gibt nichts, was dir gefällt.

Meinst, dass ich nicht zu dir passe,

dass uns nichts zusammen hält.

Ich weiss, dein Traummann bin ich nicht,

der in dir Gefühle aufgewühlt,

drum frag ich mich, warum s´ im Herzen sticht

und meine Liebe sich verraten fühlt?

Freitag, 9. Mai 2008

Gnadenlos

Die Kerzen der Kastanienbäume

erheben sich aus saftigem Grün,

gleichsam dem günstigen Klima dankend

gegen blauen Maihimmel,

gottgewollt.

anderswo:

versumpfendes Leben über

ersterbende Küstenlandschaft,

zerstörte Kulturen, auf denen

elend verendete Kadaver

aufgedunsen himmelwärts stinken.

Totseuchendes Wasser

fürchterliche Keime anschwemmend

um und auf hilflose Kreaturen,

die gen erbarmungslosen Himmel beten.

Unbeantwortet die Frage

Warum?

Was habt ihr getan, dass man euch

die Arche verweigert?

Nur dort…

Ihr, die ihr von mir gegangen,

zwischen Tageserwachen und

Nachtruhe, blitzen immer Gedanken

an Euch auf.

Ihr habt euern Platz in meinem Leben,

auch wenn ihr nicht bei mir

sein könnt.

Erinnernde Wehmut, die zu mir gehört

wie mein Schatten, ständig begleitend

doch nicht greifbar.

Allein bei dem Besuch eurer Gräber

ist es da, das Gefühl der Unberührtheit.

Unkraut ziehend über vergrabenem Gebein,

Leere, nicht Trauer überkommt mich.

Hier an der Stätte des Gedenkens.

Sinnlos scheinende Besuche:

denn näher seid ihr mir bei

meinem täglichen Tun. Ganz nahe!

Erkenntnis

Du sagst „leb wohl“ und nicht auf Wiedersehen“.

Mein Herz erbebt bei diesem, deinen Schritt.

Die Zeit mit dir war unvergesslich, traumhaft schön

und meine Blicke flehen, bitte, nimm mich mit.

*

Doch deine fernen Ziele, dein Bestreben,

das gabst du deutlich mir noch zu verstehen,

die richten sich auf ein ganz neues Leben,

in dem kein Platz für mich und auch kein Wiedersehen.

*

Dich kümmert nicht, was mein Gemüt bewegt,

denn der Verlust trifft mich nur ganz allein.

Du gehst, und alles was mal war, für dich ist ´s weggefegt.

Doch kämst zurück du, gerne würd ich dir verzeihen.

Mittwoch, 7. Mai 2008

Klagelied

Welt –

gequält durch die Naturgewalten,

verschandelt durch das menschliche Gestalten,

willst Lebensraum, mir Heimat sein.

Erschreckst mir mein Gemüt, verdirbst mein Sein.

Welt –

geschaffen einst der Urgewalt, dem Leben,

dem starren Kosmos Göttlichkeit zu geben,

merkst nicht wie dieser Sinn sich kehrt

und in Verkommenheit sich mehrt.

Welt-

verloren in der Anarchie,

gehorchst der Chaos –Theorie

und ich entfern mich innerlich

mit jedem Tag, der dich

oh, Welt,

in diesen, deinen Fesseln hält.

Dienstag, 6. Mai 2008

Kein Anschluss

So mancher hat schon überlegt,

wie er Kontakte hegt und pflegt,

wenn der gewünschte Adressat

den Wohnsitz weiter ab noch hat.

Zwar wär dies brieflich angesagt,

doch wenn die Schreibfaulheit dich plagt,

dann endet dies im Unterlassen.

Auch kann man sich viel kürzer fassen,

greift man gewohnt zum Telefon,

dann hat man den Kontakt auch schon.

Vorausgesetzt man hat die Nummer,

allein schon hier beginnt der Kummer,

das kleine Büchlein zu dem Zweck

ist unauffindbar – also weg.

Die Auskunft – ja, das wär´ gescheit,

die hat die Nummer wohl bereit.

Und siehe da, nach viel probieren,

gelingt ´s die Nummer zu notieren.

Man wählt und wartet dann gespannt,

ob noch die Stimme wird erkannt.

Doch jemand flötet, dir zum Kummer,

Kein Anschluss unter dieser Nummer.

Du lernst, dass wer Kontakte will,

verhalte sich nicht so lang still.

Am Ende bist du ganz allein.

Ein Brieflein – zwischendurch wär´ fein!

Montag, 5. Mai 2008

Tiefschwarz

(frei nach Didi Hallervorden)

Habe die ganze Nacht geheult,

sprach zerknirscht der Ehemann,

habe meine Frau geeult,

weiss nicht, was ich tuen kann.

*

Wie geeult, du meinst gevögelt

und wie wir dich alle kennen,

hast du danach nur gepöbelt,

reut dich jetzt, daher dein Flennen.

*

Nein, ich habe meine Frau

oh, wie heisst denn nur das Tier

ach, geamselt – ja, genau.

Tot ist sie, das sag ich dir.

*

Amsel, Drossel, Fink und Star,

sag mir endlich, was es war!

*

Die Drossel war ´s und nicht die Nachtigall,

ich hab` erdrosselt sie – mit einem Schal.

Deckchair

Völlig entspannt und sehr leger,

lang entwöhnt von warmer Sonne,

liege ich in dem Deckchair,

wo ich Rentnersteife schone.

Gerne würd` ich ´s allen gönnen,

die hernach mit Bräune prahlen,

doch ich weiss, dass sie ´s nicht können,

wer sollte meine Rente zahlen?

Nur, mein Mitleid habt ihr alle,

die derzeit noch fleissig sind,

wirkt die Generationenfalle

doch von Eltern auf das Kind.

Mein Rat: scheut euch nicht ihr Lieben

am Vergnügen in der Nacht

reichlich Kinderchen zu kriegen,

was die Rente sicher macht.

Ich hingegen rück mein Kissen

in dem Deckchair schön zurecht.

Habe auch kein schlecht´ Gewissen,

leb ´dabei nicht einmal schlecht.

Hab den Rotwein eingegossen,

zünde mir mein Pfeifchen an,

hab ´s schon lang nicht so genossen-

Arbeit – nein – jetzt seid ihr dran.

Lieg entspannt und auch leger,

freu mich tierisch meines Lebens

dick und faul in dem Deckchair.

Jede Störung wär vergebens.

Sonntag, 4. Mai 2008

Haute Couture

Ein Lächeln klappert

dürr über den Laufsteg

buntfetziges wird

präsentiert.

Lüsterne Blicke begleiten

ebenso

wie gierige Augenpaare

Models und Modefetzen

Voyeure sprechen ohne Worte

„haben wollen“

die einen aus

billiger Fleischeslust,

die anderen aus

sündhaft teurer Habgier.

Applaus für

Statisten und Kreiertes

nur unbezahlbare Einzelstücke

beides

Tatort

Ein Tötungsdelikt – der Täter fort,

ist Fundort der Leiche zugleich auch Tatort?

Was die Spurensicherung jetzt interessiert,

der TV-Zuschauer ist fasziniert.

Da stiefelt ein Dorfpolizist so herum,

er zertrampelt Spuren, das erweist sich als dumm,

der Zuschauer hat dies längst erkannt,

bevor man den Dussel vom Tatort verbannt.

Der Gerichtsmediziner ermittelt die Zeit,

so ungefähr nur, wann das Opfer entleibt.

Zu mehr lässt er sich nicht herab,

dann transportiert man die Leiche ab.

Zuvor sieht der Zuschauer noch den Toten,

das ergibt sehr erfolgreiche Einschaltquoten..

Die Ermittler vernehmen dann noch Zeugen

jetzt wird man einige Verdächtige zeigen.

Doch der Hauptkommissar war besonders schlau,

er kennt den Täter schon genau,

indes der Zuschauer kombiniert und rät

ist ´s für den Täter bereits zu spät.

Die Genanalyse hat ihn überführt,

in wenigen Stunden, man ist fasziniert,

wie effektiv und erfolgreich sie sei

- zumindest im Fernsehen – die Polizei.

Die Handschellen klicken, der Täter gesteht.

Am Ende wird ´s gut – doch es ist auch schon spät

Der Zuschauer schaltet das TV-Gerät aus

und strahlt ganz zufrieden, er kennt sich doch aus.

Denn von Anfang an hat er es gewusst

es war wieder der Gärtner, der elende Schuft.

Samstag, 3. Mai 2008

Das Tralala um den Mond

Ach, was ist das für ein Ding,

das ewig schon am Himmel hing.

Die Dichter haben es besungen,

und manchem ist sie schon erklungen

als Musikstück, Mondscheinsonate

zu Herzen gehend und (M)(so) zarte.

die Menschen, Neugierde gewohnt,

schauten nach dem Mann im Mond.

Für Armstrong war ´s ein grosser Schritt,

als den Trabanten er betritt.

Doch die Enttäuschung riesengross,

fand der dort eine Wüste bloss.

Die Suche nach Frau Luna war

denn auch ein bisschen sonderbar,

weil jede Frau ist so gescheit

und sucht nicht solche Einsamkeit.,

zumal der Mond mit Staub bedeckt,

was jede Hausfrau wohl erschreckt..

Das Fazit: reise nicht zum Mond,

weil sich das absolut nicht lohnt.

auch wird das Pflanzen von den Bohnen

wie bei Münchhausen sich nicht lohnen.

So ist der Mond – Romantik pur –

für Liebende und Dichter nur.

Der Mond sieht zu, wie Träume reifen

und ist zu weit entfernt zum Greifen.

Kritik wird es jetzt wieder regnen,

die kann mir mal………

im Mondschein begegnen!

Donnerstag, 1. Mai 2008

Mond-(Schein)

Bleichgesichtige Himmelsscheibe,

fahl dein Licht, schreckhaft

in der Dunkelheit,

furchtsam, wie der Einsame,

der seinen eigenen Schatten flieht.

Gleichgültig schaust du,

voll-mondgesichtig, mal als

scharfe Sichel sich zeigend,

diskret an lauschigen Plätzen,

ungerührter Zeuge jedoch

bei schrecklich nächtlicher Tat,

hast du romantische Verklärung

nicht verdient,

doch auch, dass dich die Wölfe

anheulen

ist zu viel der Ehre,

dunkler Trabant,

sichtbar nur durch gestohlenes Licht.

Des Jagdhunds Fluch

Es sprach der Jäger zu dem Hunde:

„so, heut ist deine grosse Stunde,

zeig schön, was man dir beigebracht

und gib auf mein Kommando Acht!“

Voll Stolz geht er die Prüfung an.

Doch bald passierte es sodann:

es fiel ein Schuss, der Hund erschrak,

vermutlich weil der Lärm so stark.

Er winselte und wetzt davon,

da half auch kein Kommandoton.

Der Jäger war zu tiefst enttäuscht

und hat den Hund zu Haus ersäuft.

Ein Fluch liegt übern nassen Grab

so dass sich folgendes ergab:

er hat den Jäger schwer getroffen,

denn dieser hat sich totgesoffen.