Montag, 29. Januar 2007

Sünden der Vergangenheit

Sevillas Kathedrale

In Sevillas Kathedrale stolze Macht wird offenbar,

denn gewaltig die Gewölbe, Kunst und Schätze wunderbar!

Wuchtig ragen ihre Säulen schwindlig hoch, so ist`s gewollt,

weil man so dem Allerhöchsten seine Ehrerbietung zollt!

Jede Krypta hat Altäre, Gold und Silber reich bestückt

und in jeder kleine Nische ein Heil´ger dir entgegenblickt.

Selbst der Sarg von dem Kolumbus hat man hier noch ausgestellt,

denn der Reichtum dieser Kirche kommt doch aus der Neuen Welt.

Zu dem Hochaltar die Führung, staunend man nun weitergeht,

wo alsdann man voller Rührung vor dem Heiligtume steht.

Dies ist hinter Gitterstangen, näher darf man nicht heran,

weil die Kirchenfürsten bangen, dass das Volk Gott sehen kann!

Bischof „X“ hat es gespendet, in ihm sind zwei Tonnen Gold,

aus Amerika gesendet, alles fromm und gottgewollt.

Wie gespendet? Wohl geraubt, doch durch Spaniens Mörderbanden,

die durch Totschlag der Azteken in der Kirche Frieden fanden!

Gab es damals keine Mahner?? Doch, die hat man früh erkannt –

und durch fromme Dominikaner erst gequält und dann verbrannt!

Ich seh` Legionäre würfeln um den letzten, blut`gen Rock

und das Geld in meiner Hand landet nicht im „Opfer“stock!

Beim Hinauseilen die Fragen: “He, wo gehst du plötzlich hin“?

Murmelnd höre ich mich sagen: DAS war nicht in SEINEM Sinn!

Freitag, 26. Januar 2007

Jammern hilft nicht

Schöne neue Welt…

Das alte Jahr ist nun gewesen,

was hat´s der Menschheit so gebracht?

Viel später wird man einmal lesen,

was alles wir so falsch gemacht!

Was sag ich –lesen? Na vielleicht,

denn wenn man den Prognosen traut,

hat man gerade noch erreicht,

dass man dann bunte Bildchen schaut!

Auch könnte man gerade hoffen,

weil´s Klima sich verändert hat,

dass nur die Küsten abgesoffen

und man den Rest gerettet hat!

Wir Deutsche sind längst ausgestorben,

denn keiner kriegt hier mehr ein Kind.

Wir haben´s der ganzen Welt verdorben,

weil sich kein Bösewicht mehr find!

Ach – schöne Welt du wirst betrogen,

auch wenn es dir nicht so erscheint:

du warst und bist und wirst verlogen

solang die Sonne dich bescheint!

Sonntag, 21. Januar 2007

Romantischer Jäger

Sehnsucht

Ich suchte Ruh` im hohen Tann,

hoffend, dass mich die Muse küsst.

Ich grübelte und sann und sann:

und habe doch nur Dich vermisst!

Mein Herz war voll, mein Kopf war leer;

es fiel mir gar nichts ein.

So sass ich da, von Trübsinn schwer,

wollt´ nur noch bei Dir sein.

Die Sehnsucht trieb mich dann nach Haus:

wollt´ Deine Nähe spüren

ich dachte es mir herrlich aus,

Dich zu umarmen, zu berühren.

Da standest Du- mir sehr vertraut,

hast herzlich mich geküsst.

Ich brauch´ Erato* nicht als Braut,

wenn Du die Muse bist!

*Muse der Liebesdichtung (Tochter des Zeus und der Titanin Mnemosyne )

Montag, 15. Januar 2007

Was ist bloss mit den Sauen los?

Schweinerei……..

„Ich gehe fremd, dass ich nicht lache,“

sprach einst ein Keiler zu der Bache,

„ich nehme heut mir in der Rauschzeit

nur eine wohlverdiente Auszeit!

Und höre auf so geil zu grunzen,

sonst wirst du mir den Tag verhunzen

und bringst mich damit noch ins Grab!“

Kaum, dass er`s sprach – er prompt verstarb.

Die Bache, ganz nach Weiberart,

nicht lang in Trauer hat verharrt

auch tat sie gar nicht traurig winseln:

Hielt Ausschau nach potenten Pinseln!

(womit der Satz zu Staub zerrinnt,

dass nur die Männer Schweine sind;

die Weibchen - sonst so engelsrein –

können genauso Schweinchen sein!)

Samstag, 13. Januar 2007

Europa wohin steuerst du?

Europa pulchra desolata…

ZEUS, bekannt als alter Strolch,

Göttervater, Lüstlingsmolch,

hat von HERA liebestoll

eines Tags die Nase voll,

denn EUROPA – eine Zierde-

weckte in ihm die Begierde.

Doch so´n alter, bärtiger Mann,

kommt bei Jungfrau´n nicht gut an.

Fein, wenn man mit viel Geschick

als Gottheit kennt so manchen Trick.

Bei LEDA hatte ZEUS gehandelt

und sich in einen Schwan verwandelt.

Sie wurde so durch seine List

als erster Mensch wohl Sodomist!

Da der Erfolg ihn nicht gereut,

versucht der Schlingel es erneut.

Wählt sich jedoch ein andres Tier,

mutiert kurzum zum weissen Stier.

EUROPA, die ganz ohne Arg

ein solches Tier besonders mag,

fing an liebkosend es zu tätscheln

und auch durch Streicheln zu verhätscheln.

Wer böse Buben so verwöhnt,

der wird am Ende nur verhöhnt.

EUROPA – Jungfrau wehe dir,

in jedem Manne steckt ein Tier!

Sie tat den letzten dummen Schritt,

als sie dann auf dem Bullen ritt.

Der stürmt darauf mit ihr davon,

durchs Element des PO-SEI-DON.

Recht weit entfernt sind sie gelandet:

zerzaust die Jungfrau, die gestrandet.

Der Gott verliess sie daraufhin,

er hatte mehr Sex nicht im Sinn.

Der Seitesprung ihn sogar reute,

als Macho er die Folgen scheute.

EUROPA – einstens schön und schlank,

ging auseinander, wurde krank!

Die Jungfer, die so scheu und rein,

liess wahllos sich mit jedem ein,

und Höhepunkt solcher Verwirrung

scheint ihre neue „ORIENT“ierung.

Ach, diese wundersame Sage

stellt einiges erneut in Frage:

kein Gott war jemals so vernarrt,

dass er sich mit ´ner Jungfrau paart.

PULCHRA EUROPA DESOLATA

quo vadis nostra alma mater ???

Freitag, 12. Januar 2007

Was gibt es Schöneres, als Waidmann zu sein?

Jäger sein ist wunderschön……

Fröhlich ist das Jägerleben,

geht auch mancher Schuss daneben,

macht´s den Grünrock nicht verdriesslich,

weil er nicht so furchtbar spießig

auf die Wahrheit ist fixiert.

Ist im Revier auch nichts passiert:

mit andern Worten „Fehlanzeigen“,

macht er sich das nicht sehr zu eigen –

schwadroniert im Freundeskreis,

wie er Sauen stellt im Mais.

Doppeltreffer hat er oft,

weil ein Reh ganz unverhofft

hinterm andern sich versteckt:

beide hat er hingestreckt!

Den Fuchs auf 100 Metern hat er

´grad noch erwischt vorm Gänsegatter,

was denn die Bäuerin herzlich freute -

wenngleich der Seitensprung ihn reute…

Als Jäger, das ist keine Frage

hat man nur lustig tolle Tage.

Das Leben heisst es zu geniessen,

mit Freunden den Erfolg begiessen,

ist ausserdem auch nie allein,

denn jeder hört gern Jagd-Latein!

Ja, fröhlich ist das Jägerleben

Und manchmal nur ….total daneben!

Donnerstag, 11. Januar 2007

Gibt es Einsichten?

EINSICHTEN

.. nichts als die Wahrheit

Der Fuchs gilt als Strolch und ohne Sitte.

Er folgt der menschlichen Kultur.

Wäre er nicht in unserer Mitte,

gäb´s von Verderbtheit bei ihm keine Spur!

Die Zeit heilt alle Wunden… aber nicht immer!

Er war ein Hirsch vom 4. Kopf – die Zukunft stand ihm noch offen,

da hat ein Wilderer, so aus Spass, ihn mitten ins Herz getroffen.

Auch mir geschah dies – durch Amors Pfeil,

weil der Bursche nicht sicher peilte.

Das Geschoss sass sehr tief und fest wie ein Keil.

Doch bei mir die Wunde verheilte!

Wir sind nicht gescheit

Es stand eine Eiche fast dreihundert Jahr,

sie trotzte der Zeitenwende.

Ich seh`, sie steht auch heute noch da:

allein, sie scheint mir am Ende.

Im Sommer ist Ihre Krone entlaubt,

ihr Zweige schrei´n ihre Trauer,

der Regen hat sie ihrer Blätter beraubt:

der war seit Jahrzehnten schon sauer!

Mittwoch, 10. Januar 2007

Ein Gast, der sich breit macht aber nicht hergehört

Der Waschbär

Drollig scheint er und possierlich,

wenn er die Nahrung wäscht am Bach,

mit den Pfoten ganz manierlich:

dabei ist er scheu und wach.

Nachts beginnt er rumzutoben,

denn dann wird er sehr aktiv,

während er im Baum ganz oben

meist den ganzen Tag verschlief!

Brillenmaske, Ringelschwanz

daran kann man ihn erkennen

und mit wenig Toleranz

ihn auch einen Teufel nennen.

Wo er sich verbreitet hat

gibt´s im Grunde nur Rabatz:

die Gelege macht er platt

ob von Schnepfe oder Spatz.

Im Wald er jedermann verstört,

zumal er sich sehr schnell verbreitet

und er nun mal nicht hergehört,

da der Mensch ihn fehlgeleitet!

Es fällt so schwer ihn zu ertragen

der Fauna und der Jägerschaft,,

die hät`ihn ohne lang zu fragen

am liebsten schon dahingerafft!

Wer häufig Unheil produziert -

das ist der Weisheit Schluss -

und das Gesicht sich noch maskiert

riskiert so den finalen Schuss.

Dienstag, 9. Januar 2007

Jägerlatein: keine Angst vor dem Unbekannten

Wolpetinger

Kennst du das Ur-Viech tief in Bayern,

ein Säugetier geschlüpft aus Eiern?

Was häufig mitten in der Nacht

dem Jagdgast Angst und Bange macht?

Die Augen glühen wie aus Kohlen,

ein jeder spricht von ihm verstohlen,

auch lässt es sich nur schwierig fangen,

trägt auf dem Kopf geweihte Stangen,

hat eines Murmeltiers Gestalt

und braucht auch gerne mal Gewalt,

besonders gegen Jagd-Touristen.

Jedoch tut´s nicht auf Bäumen nisten.

Vielmehr sucht so ein Wolpetinger

Als Platz sich einen Felsenfinger!

Ihr glaubt es nicht?

Dann lasst es sein!

Und bucht es ab

als Jagd-Latein.

Montag, 8. Januar 2007

Der Habicht, was für ein schöner Greifvogel!

Wie im Reich der Lüfte

König ist der Weih……

Als Schiller lebte, war das wahr.

Doch macht der Adler sich recht rar

Besonders in den Lippeauen

wirst du vergeblich nach ihm schauen.

Doch Greifenfreund verzweifle nicht,

vergiss den tollen Habicht nicht,

der hoch am Stamm den Horst gebaut

im dichten Wald, denn er vertraut

nur sich – er grünt noch ein das Nest

solid gebaut und wetterfest.

Das „Weib“ ist stark, wie sonst im Leben,

der Terzel ist ein Drittel eben.

Das Weib hat Krallen stark wie Dolche,

der Terzel hat nicht ebensolche,

damit er ja auch nicht vergisst

wer hier der „Herr“ im Hause ist.

Doch wenn das Weib sich einmal mausert,

der Terzel nicht mit Atzung knausert:

er schleppt herbei, was er vermag

von morgens bis zum späten Tag.

Er zeigt sozial sich und sehr nett

derweil wird die Familie fett.

Doch Menschen haben ihn nicht lieb,

den Taubenschlächter, Hühnerdieb!

Und so wird häufig er verkannt:

als schönes Tier – hochelegant

sein schneller und rasanter Flug

beim Pirschen und beim Beutezug.

Zur Beizjagd war es nicht egal:

der Habicht war einst klerikal

den Herrn der Kirche zugeschrieben

(kein andres Weib durften die lieben).

Manch jungen Hasen unerfahren

hat´s Weib verputzt mit Haut und Haaren.

Drum spiele nie zum Zeitvertreib

mit Habicht oder einem Weib!!

Jäger haben ein Imageproblem

Trophäenschau oder das Image-Problem

Des Jägers Stolz ist die Trophäe:

Damit sie auch ein jeder sähe,

legt er sie vor, hängt er sie auf;

Geweihe, Keilerköpf`zu hauf,

Gehörne, Waffen, Grandeln, Kruken

Darf sich ein jeder gern begucken!

Den Balg, die Schwarte und noch mehr

Was Waidmannsstolz gibt sonst noch her!

Das macht des Jägers Image aus.

Doch manche sehen dies mit Graus

Und wenden sich mit stillen Grauen!

Drum sagt man besser: Hegeschauen

Sonntag, 7. Januar 2007

Demokratie in Deutschland

Demokratie in Deutschland

Politik, das weiss man wohl

beginnt nicht erst mit Helmut Kohl.

Und diesen Hick Hack um Hernn Schröder

hat man erlebt, den kennt wohl jeder.

Angela Merkel hat auch leider

in der Partei recht viele Neider.

Machtstreben und Intrigen sind

der Volksvertreter liebstes Kind!

Wir hatten Führer und auch Kaiser,

doch sind wir deshalb vielleicht weiser?

Wir schafften uns ein Parlament,

so gross, dass jeder kaum sich kennt,

gespickt mit Lehrern und Beamten

und jener allseits wohl bekannten

Gewerkschafts- und Parteieliten,

mit andern Worten: viele Nieten!

Wir leisten uns trotz all dem Jammer

dazu auch noch ´ne Länderkammer.

Das Übel dabei in dem Spiele:

jeder verfolgt nur seine Ziele,

wobei er denn total vergisst,

dass er nur Volksvertreter ist.

Vertreter“, fragt man sich gequält,

„wer hat die Leute denn gewählt?“

Aha, da komm ich zu dem Kern,

und das, mein Freund, hört keiner gern:

das Volk, das waren doch wohl wir:

ein Kreuzchen da, ein Kreuzchen hier

und die, die gar nicht interessiert,

fühl´n sich am meisten angeschmiert!

Ist ein Gesetz erst formuliert,

hat die Regierung rasch brüskiert

die Leute anderer Parteien,

die die Fraktionen dann entzweien.

Ein Ausweg kann da manchmal sein,

schaltet Gutachter man ein,

denn fehlt Entscheidungskompetenz,

gibt es noch Hochschulintelligenz.

Doch Vorsicht – und dies gilt als Warnung:

die Herren haben keine Ahnung!!

Denn wer wie „PISA“ offenbart

nur in Vergangenheit verharrt,

nichts tut – nur Fördergelder will,

der schweige besser und sei still!

So sind Gesetze, die man schafft

in vielen Fällen fehlerhaft.

Den Volksvertreter stört das nicht,

er hat doch das Verfassunsgericht.

Das ist Instanz der letzten Wahrheit,

der Bürger aber erhält Klarheit

und nimmt verwundert als Notiz:

Gewaltenteilung heisst JUSTIZ.

Am Ende wird jetzt jedem klar:

Vox Populi – Vox Rindvieh war.

Fuchsbejagung durch Schwanenhalsfalle

Vorsicht: Schwanenhalsfalle

Ein Fuchs, das Ranzen nur im Sinn

der schnürt und sucht so vor sich hin;

bis plötzlich er ganz in der Nähe

den Duft erhascht von einer Fähe,

die diesen abgesetzt allda

als ein Sekret der Vi-o-la.

Doch kaum, dass dieser Duft ihn leitet

ein anderer Geruch verbreitet

sich ebenso und ganz schön heftig.

Kurz, dieser Wind wird übermächtig

und tut gerad` in Winterzeiten

als der des Luders sich verbreiten.

Die Zeiten hart, der Magen leer

Mensch, Füchslein ,was begehrst du mehr?

Die Braut kann noch ein Weilchen warten.

Nicht so der hochwillkommene Braten.

Und mit der angebornen Schläue,

damit sein Tun er nicht bereue

zieht er am Köder - nicht so richtig

ganz zaghaft und recht vorsichtig.

Doch bald gemahnt sein Magenknurren

die Beute von hier fortzuzurren.

Es schnappen zu die Eisenbügel,

er schwebt davon als hätt` er Flügel.

Begleitet von des Jagdhorns Schall

zieht er als Held ein ins Walhall!

Wie dieses Beispiel wieder lehrt,

dass auch die Fress-Sucht ist verkehrt.

Der Jäger lernt noch jedenfalls

gefährlich ist ein Schwanenhals:

besonders wenn so halb verdeckt

ein schönes Luder in ihm steckt.


Samstag, 6. Januar 2007

Der Jahreszeitenwechsel hat seine besonderen Reiz

Winter

Die Hecken kahl, gespensterhaft die Wälder,

aus rauer Erde wagt sich zaghaft grün

die Wintersaat. Furchengeordnet sind die Felder

über die vereinzelt Rabenvögel zieh´n.

Noch hat der Eiswind aus Nordosten

Die Starre nicht auf Bach und Teiche ausgedehnt

Er schläft nicht, lauert auf dem Posten,

hat seine Zeit schon lang herbeigesehnt.

Den Himmel überdeckt ein schmutzig Grau:

Der Winter mag die Farben nicht

Er zeigt sich lebensfeindlich rau

Verdrängt recht früh das Tageslicht.

Und plötzlich wie von Zauberhand

Fall`n aus dem Grau kristallne, grosse Flocken

Sie tanzen, wirbeln, sinken auf das Land

Und bleiben dicht gedrängt als weisse Decke hocken.

Im Nu verändert sich das Bild,

es strahlt im ungeahnten Licht

die Landschaft grad noch öd und wild

weisssblendend dir ins Auge sticht.

Auf Rhododendren, Buchs und Fichten

Dem wenig noch verbliebnen Grün

Legt sich der Schnee in dicken Schichten

Grad so als wollt er sich bemüh´n

Die Pflanzen schützend zu umfangen

Mit einem Hauch von Wattepracht

Die wärmend schmiegsam umgehangen

sie schützt vor bittrer Winternacht.

Ein einzel Röslein arg zerzaust

Lugt aus dem Beet hervor,

das Leben ist vorbei gebraust

mit ihm der letzten Liebe Chor.

Es klammert sich ein einsam Blatt

Verzweifelt noch am Ast

Es müht und zappelt bis es matt

Ein Windhauch es erfasst.

Du bist gewiss, der Lenz kommt doch

Ganz sicher jedes Jahr –

Fragst dich wie wenige Winter noch?

Und sitzt mit feuchten Augen da!

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Freitag, 5. Januar 2007

Wildunfälle im Kreis Soest: 875 Rehe fielen dem Verkehr zum Opfer

Jäger sind überflüssig…..

Ein Segen, dass es ihn noch gibt!

Der Tierschützer ist sehr beliebt.

Man findet ihn stets in der Nähe,

wo Elster brütet oder Krähe,

passt auf, dass niemand diese stört,

weil´s laut Gesetz sich´s nicht gehört.

Der Jäger ist sein grösster Feind,

weil er die Jagd total verneint:

er hält das Jagen allemal

für einen riesigen Skandal,

dessen Verbot wohl eher von Nöten,

weil´s tierisch ist, ein Tier zu töten!

So trifft er sich mit Seinesgleichen

Im Restaurant zu den Drei Eichen,

wo ein Projekt wird diskutiert,

wie man die Jagd desavouiert.

Man findet es auch nicht verkehrt,

wenn jemand Hochsitze zerstört.

So sitzt gemütlich man beim Klönen,

lässt sich mit Wein und Steak verwöhnen,

ein zartes Fleisch – jedoch well done,

weil dann ist ja kein Blut mehr dran,

von einem Stier, der in der Tat

sein Leben selbst beendet hat:

ein wirklich rücksichtsvolles Tier,

das starb so einfach aus Plaisier!

Besprochen ist die Sache nun:

Man will was gegen ´s Jagen tun.

Zu Taten ist man fest entschlossen,

ab heute wird zurück geschossen !

Und mit entschlossen finstren Mienen

Setzt man sich in die Limousinen.

Kaum, dass der Motor warmgelaufen,

da fahr´n sie alles übern Haufen:

ob Mensch, ob Wild, das ist egal-

sie sind verliebt ins Gaspedal.

In der Blattzeit ohne Frage

Ist der Bock auch blind am Tage

Von Hormonen angetrieben,

will er seine Rehe lieben.

Dies endet vielfach im Desaster

Durch Tod vor PKW und Laster.

Das freut die Tierschützer dann sehr,

man braucht so keine Jäger mehr.

Mittwoch, 3. Januar 2007

Der Feldhase - kurze Beschreibung

Ohne Neid

Ja, so ein Hase hat es gut

Weil niemand ihm ein Leid antut,

solange es noch Schonzeit ist.

Ganztägig mümmelt er und frisst

ein Kräutlein hier – ein Kräutlein dort

Er wechselt selten seinen Ort.

Und wenn er nicht gerade gammelt

er zwischendurch ein wenig rammelt.

Sonst duckt er sich in seiner Sasse-

Tut nichts und nimmt nur zu an Masse.

Manch einer denkt von diesem Tier:

Ein solches Leben lob` ich mir!

Da nichts perfekt in dieser Welt

bedenke, ob es dir gefällt

und einer zu beneiden ist,

der seine eigne Losung frisst.

Der Fuchs - mein Lieblingstier

Triumph der Feder

Nach tagelangem starken Regen

war Reineke nicht zu bewegen,

den trocknen Bau mal zu verlassen:

er kann den nassen Balg so hassen!

Doch nun, wo klares Sonnenlicht

den Fuchs in seine Seher sticht

bequemt er sich und kommt heraus

aus seinem stick`chen Höhlenhaus.

Sogleich beginnt er an zu wittern,

man merkt wie seine Flanken zittern.

Er macht sich auf zum Heckenrand,

wo er schon vielfach Beute fand.

Und siehe da, ein alter Hase

liegt da als Fallwild tot im Grase.

Sein Herzschlag hatte ausgesetzt,

wahrscheinlich weil er abgehetzt.

Egal, wie er zu Tode kam:

der Fuchs schnell in Besitz ihn nahm

und schon begann ihn anzuschneiden.

Das mochten andere nicht leiden!

Es hielt sich auf ganz in der Nähe

der große Rat der Rabenkrähe.

Für die war es ein Ärgernis

wie unser Fuchs den Has` zerriss.

Ein Vorkommando von vier Mann

flog an den Ort des Neides ran.

Sie zankten und sie rauften sich

Der Fuchs biss zu ganz fürchterlich.

Doch auch die Krähen hackten zu

so dass der Fuchs kam nicht zur Ruh`.

Der drehte sich damit `s gelinge

zu fassen eine Krähenschwinge

und hatte diese schon im Fang.

Das Rabenvieh entfleuchte bang.

Zwar blieben Federn noch zurück,

der Rest entkam zu ihrem Glück.

Doch unser Fuchs war nicht ganz froh:

die Federn, ach die juckten so

ganz tief in seinem Rachenraum.

Er hustet und er atmet kaum.

Er kann den Brechreiz nicht bekämpfen

Und windet sich in Atemkrämpfen.

Springt wild umher als wär er toll

und hat fürwahr die Schnauze voll.

Trollt sich davon auf allen Vieren,

die schwarzen Vögel jubilieren:

zwar klingt dies eher wie ein Krächzen

das tat den Fuchs noch mehr verletzen.

Die Lehre, die uns daraus bleibt

Sei den Tyrannen einverleibt

Es triumphiert so manchmal halt

Die Feder über die Gewalt.!!

Dienstag, 2. Januar 2007

Jagd im Kreis Soest /Limmricks

Limmricks

Ein alter Jäger aus Lippstadt,

der hatte das ewige Wild satt;

ging nicht mehr zur Pirsch,

ass nur Deichselhirsch

und wiehert seitdem ziemlich unwirsch!

Ein Jäger aus Bad Waldliesborn

War stets beim Buschieren ganz vorn.

Er kroch wie ein Hund

Und das ist der Grund,

warum er am Arsche nun waidwund!

Ein Jäger aus Völlinghausen,

der hatte im Kopf nur noch Flausen.

So nahm er sein Frettchen

Stets mit in sein Bettchen

Und fing an es dort zu entlausen!

Ein schmieriger Jäger aus Ampen

Fing fürchterlich an zu schlampen.

Er stellte sich quer

Reinigte nicht sein Gewehr,

drum sieht man ihn heute nicht mehr!

Ein Jäger aus Eikeloh

Wurd` seines Lebens nicht froh,

so schoss dieser Grünrock

noch nie einen Rehbock,

die Büchse, die hat er nur so!

Ein lustiger Jäger aus Ense

Ging gerne auch mal auf Gänse.

Da er immer besoffen,

hat er nie was getroffen.

Der Wirt und die Gänse könn` hoffen!

Ein Jäger vom Haarstrang aus Bremen

Der sollte sich wirklich was schämen!

Er traf nur sehr schlecht,

war nicht waidgerecht

und konnt`sich auch sonst nicht benehmen!

Ein Wilddieb, er kam aus Lohne,

jagte stets nur mit seinem Sohne.

Zum bessren Gelingen

Legten sie Schlingen.

Das waren zwei üble Patrone!

Ein Forstmeister aus Büderich

ging gerne auf den Schnepfenstrich.

Er tat dies nur am Tage.

Es stellt sich deshalb die Frage:

Welche Schnepfe er strich!

Ein wilder Jäger aus Warstein

Wollt bei jeder Drückjagd dabei sein.

Er schoss auf die Sauen

Jedoch ohne zu schauen,

da haben ihn die Treiber verhauen.

Einem Jagdgast aus Dresden in Sachsen

Waren keine Haare gewachsen.

Sprach jemand vom Haarwild,

dann lachte er mild.

Sonst machte er keine Faxen!

Es war ein Jäger aus Rüthen,

der tat vor dem Fangschuss sich hüten.

Das hat seinen Grund:

Er erschoss seinen Hund

Und darf jetzt darüber brüten!

Ein Jäger aus Bad Westernkotten

Der liess seinen Hochsitz verrotten.

Er hatte nur einen.

Doch mit Gicht in den Beinen

Sollt niemand mehr über ihn spotten!

Ein` Jagdgast vom Schloss Schwarzen Raben

Den störten die Küchenschaben.

In seiner Not

Griff er zum Schrot.

Wir haben ihn gestern begraben!

Eine Jägerin aus Allagen

Wollt gern sich ´nen Fuchspelz jagen.

Kam sie in die Nähe

Dann floh jede Fähe.

Auch Rüden schlug dies auf den Magen.

Ein Umwelt-Freak Jäger aus Ense

Mähte die Wiesen nur mit der Sense.

Er fand das recht fein,

doch nun lässt er ´s sein.

Er senste sich leider ins Bein.

Ein Jäger, er kam aus Hovestadt,

war nach dem Jagen immer sehr matt.

Dies kam vom Herzen.

Das konnt` er verschmerzen.

Doch ein Jagdunfall machte ihn platt.

Ein Jagdleiter aus Körbecke

Ordnete „Flinten“ nie auf ´ne Ecke.

Doch da beim Vergattern

Die Jäger meist schnattern,

blieben zweie gleich auf der Strecke

Ein Jägerkurs aus Erwitte

Kam beim Treiben voll aus demTritte.

Man sah diesen Haufen

Durch das Stangenholz laufen.

Als Jäger krieg`n die keine „Schnitte“

Ein Forstmeister aus Berlecke

Baute einst eine Benjes-Hecke

Er hat dies getan

Für Kanin und Fasan

Die brachte ein Andrer zur Strecke

Ein Jäger aus Bad Sassendorf

War im Kopfe ein bisschen amorph

Er erschoss ohne Grund

Seinen Jagdfreund samt Hund,

dafür sticht er lebenslang Torf.

Ein Jäger aus Eringerfeld

Dem wurde das Waidwerk vergällt.

Vom Jagdfieber heiss,

stellt er Sauen im Mais,

ein Keiler hat ihn schnell gefällt!

Eine Jägerin aus Lipperbruch

Bekam von der Kripo Besuch.

Sie sass schwer in der Tinte,

denn sie schoss mit der Flinte

dem treulosen Freund durch das Tuch!

Einem Prüfling aus Lippetal,

dem wurd´ der Reviergang zur Qual.

Ging der Kurs in den Wald,

fehlte er, weil´s ihm kalt.

Nun macht er die Prüfung noch mal.

Einer Jägerin, sie kam aus Rixbeck,

lief zum Jahresende der Freund weg.

Sie sann erst auf Rache,

dann ging sie zur Sache:

sie schärft` ihm das Kurzwildbret weg!

Eine untreue Frau aus Osttönnen

Tat sich einen Liebhaber gönnen.

Der war als Jäger

Ein verdammt guter Feger!

Aber sonst tat er nicht sehr viel können.

Ein adliger Herr aus Brilon

Hielt viel auf die Tradition.

Schoss nur Reh und Fasanen,

das lag am Stammbaum der Ahnen:

er war leider nur ein Baron!

Ein Jäger aus Schmerlecke

Vergass einst sein Waidmannsbestecke.

Der Bock fiel um,

da schaute er dumm.

Ein Fuchs grinste froh im Verstecke.

Da war noch der Mann aus Soest,

der suchte im Alkohol Trost.

Er hatte vermessen

Die Schonzeit „vergessen“,

jetzt sagt er statt Waidmannsheil: prost!

Ein kurzsichtiger Jäger aus Werl,

zielte schlecht über Kimme und Perl.

Es war wirklich ein Jammer:

Er traf nie in die Kammer.

Man sollt` es verbieten, dem Kerl.

Ein furchtsamer Jäger aus Arnsberg,

grauste sich vor dem Troll und dem Waldzwerg.

Er sah zwar nie einen

Und so muss man meinen,

dass dieses Verhalten zum Weinen.

Ein Jäger aus der Gegend von Senden,

konnt´ ein Stück Rehwild nur schlampig verblenden.

Ein Fuchs bekam´s mit,

der es gierig anschnitt.

Es war nicht mehr zu verwenden!