Freitag, 25. Mai 2007

Oh, diese Gartenarbeit

Der ewige Gärtner*

Seit mehreren von tausend Jahren

durchwühlt der Mensch das Erdenreich,

um dabei schliesslich zu erfahren,

dass er damit dem Wurme gleich!

Freudlos durchzieht die Plackerei

dahin sich durch sein ganzes Leben,

in diesem Trott, dem Einerlei

wird er den wahren Schatz nicht heben!

Wie anders ist der Gärtner dran,

der Schöngeist ist und sehr gewitzt:

der geht die Sache anders an,

indem er nur den Boden ritzt.

Kaum, dass der Winter ist gegangen,

da räumt er in den Beeten auf,

hat mit dem Baumschnitt angefangen,

kürzt Stauden dann, kehrt sie zu Hauf.

Auch düngen ist jetzt angebracht,

denn ausgelaucht ist all die Erde

so dass des Gärtners Herze lacht

und jedes Pflänzchen auch was werde.

Was Andere als Arbeit sehen,

das ist für ihn doch nur Vergnügen;

kein Unkraut wird ihm je entgehen,

man sieht ihn auf den Knien liegen.

Schleppt Kannen, dass er alles wässert,

hantiert mit Spritze und mit Gift,

dass er den Wuchs der Rosen bessert,

ist selbst im Garten, wenn es sifft,

um die Tomaten abzudecken,

die können Regen nicht ertragen,

streut Körner dann noch gegen Schnecken.

Warum das alles, wird man fragen?

Die Antwort ist sehr schnell gefunden:

Gärtners Wille, seine Ehre,

an seiner Ordnung wird gesunden,

was ohne ihn nicht möglich wäre.

Und das ist der Müh` Erlebnis,

stolz zeigt er die Blütenpracht,

strahlt, als hätte das Ergenis

nur der Gärtner selbst gemacht!

Doch beim Gang durch Wies` und Wald

hat voll Demut er erkannt,:

ordnend gab er zwar Gestalt,

der Rest lag nicht in seiner Hand!

+ + +

Schimpfet nicht:“nur Plagiat !“

Seht, es war doch nur der Titel,*

wenn man nichts im Kopfe hat,

greift man schon zu solchem Mittel.

Der ewige Gärtner /Titel eines Romans von John le Carré

Freitag, 18. Mai 2007

Reaktion auf :Meine Sicht---- Varusschlacht

Die Inschrift des Schwertes:

Deutsche Einigkeit meine Stärke – meine Stärke Deutschlands Kraft.

Ob Cherusker, Ubier, Franken,

das Bild der Germanen gerät ins Wanken,

weil einem dummen Hauspoet

der Stoff zum Dichten wohl ausgeht.

Wie kommt es, dass ein Mensch negiert,

was vor zwei Jahrtausenden passiert.

Wir konnten es doch alle lesen,

wie fürchterlich die Schlacht gewesen.!

Aus allen Tacitus Berichten

spricht die Geschichte…. nicht Geschichten!

Der Hauspoet sollte nicht spinnen

und auf sein Deutschtum sich besinnen!

So – oder ähnlich, ich könnt´s schwören,

werd´ die Kritiker ich hören.

Ist der Verrat denn Deutscher Stil,

dem Arminius zum Opfer fiel??

Nein? Ihr seht mich nicht beschränkt:

Gut deutsch ist, wenn man gut verdrängt!

Sind wir uns einig? Das ist fein,

dann stimmt mit mir im Chore ein:

Deutsche Einigkeit meine Stärke,

und so gehen wir denn zu Werke,

das zum Guten alles schafft,

meine Stärke, Deutschlands Macht.

In Hermanns Schwert hat man´s geschrieben,

wäre es nur dabei geblieben!

Samstag, 12. Mai 2007

viele Hindernisse

Tücke des Objekts…

Technik, ich verfluche dich:

wenn man dich braucht, dann geht was nicht.

Dies gilt besonders für Computer;

man müht sich ab, wird rot wie´n Puter,

gerade jetzt, wenn man ihn braucht,

hat er die Seele ausgehaucht.

Festplatten-Crash? Vertrackte Viren?

Vielleicht das Netzteil – man kann irren!

Man fummelt hier, probiert mal das,

das Ding verdirbt dir jeden Spass.

Die Zeit wird knapp, du wirst nervös,

bist auf die Welt und dich ganz bös,

weil deine Fähigkeit beschränkt,

wenn das System sich aufgehängt!

Ein Fachmann steht auch nicht bereit,

dein Sohn, der helfen könnt, wohnt weit.

So sitzt du da mit dem Malheur,

weißt nicht mehr hin und nicht mehr her!

Die Zeit verrinnt – und die Idee,

die festgehalten, geht passee.

Voll Zorn greifst du zu der Methode,

die wirkungsvoll, doch aus der Mode.

Papier und Stift sind schnell bereit,

ein Lächeln macht sich langsam breit:

der Ärger ist total verraucht.

Nichts wird´s – die Mine aufgebraucht!!

Der Hauspoet verdrückt sich leise –

Sein Umfeld hält dies für sehr weise.

Heisst´s für die Welt nun zu verzichten???

Oh, nein, ich werde weiter dichten!

Sonntag, 6. Mai 2007

Zum 175. Geburtstag von Wilhelm Busch

Wilhelm Busch zum 175. Geburtstag

Du warst Begleiter meiner Jugend,

dein biss´ger und treffender Spott

entlarvt so manche falsche Tugend

und die Gesellschaft, die bigott!

Tierquäler, Heuchler, Einzelgänger

greifst du mit spitzer Feder an,

verschonst nicht Kinder, Frauen, Männer

und strafst sie, wie´s sonst keiner kann.

Brutal mitunter – ja, fürwahr,

doch nimmt´s dir Niemand krumm,

denn der Betrachter sieht es klar:

es ist besser so, als anders `rum,

die Strafe folgt stets auf dem Fuss,

denn Bosheit ist kein Lebensrecht,

sodass der damit rechnen muss,

der von Natur verderbt und schlecht.

Ich stelle es mir gar nicht vor,

das ernste Deutsche Wesen,

das ohne deinen Spott, Humor

noch ärmlicher gewesen.

Selbst Wilhelm zwo, der Zwirbelbart

- wer hätte das gedacht -,

hat, wie es nun mal seine Art,

ganz preussisch kurz gelacht.

Allein das deutsche Schulsytem

nimmt sich nicht deiner an.

Zu dumm, zu faul, viel zu bequem,

total humorlos, nehm´ ich an!

Dich, Wilhelm Busch, zu ignorieren,

wer kann das denn versteh´n:

wo sie dich häufig doch zitieren,

bist du doch nicht zu überseh´n!

Ist dies – ich mein das als Exempel-

vielleicht der Rache Hochgenuss,

für das, was allweil Lehrer Hempel

durch M und M erleiden muss?

Kritik des Herzens sei empfohlen,

das uns alle tief berührt,

wo du heimlich, fast verstohlen,

uns deine Seele vorgeführt.

Wenn man mir das Grab gemacht,

dann packt sein Werk dazu,

damit noch meine Seele lacht,

sonst geb´ ich keine Ruh`!

Ich wand´re nächtens dann umher

als“ Bählamm“* ganz verstört,

und geist´re hin und geist´re her,

weil ihr mich nicht erhört!

*W.B. : Balduin Bählamm, der verhinderte Dichter