Mittwoch, 14. Februar 2007

Was muss, das muss

Renovieren (im Februar)

Zu Hause ist des Menschen Höhle,

dort ist die Heimat seiner Seele.

Ob die Behausung gross, ob klein,

sie muss nur abgeschlossen sein,

damit nicht einfach Jedermann

unaufgefordert ´reinkommen kann.

Zum andren wird man noch erstreben,

sie auszustatten für das Leben,

recht angenehm und auch bequem

und zudem nett noch anzusehn.

Das Letzte, das muss man betonen:

man kann die „Höhle“ auch verwohnen.

Der Vorzeitmensch, der hatt` es leicht:

zog aus, wenn es das Mass erreicht,

bei dem die abgenagten Knochen

ihn hinderten beim Schlafen, Kochen!

Wie anders wir, die Wohnkultur

erschufen zum Vergnügen nur,

so dass es sich nun mal gehört,

zu renovieren, was uns stört.

Der Leser scheint es schon zu ahnen,

man muss es selbst tun – oder zahlen.

Hat man es selbst schon mal probiert

und statt zu malen nur geschmiert,

kommt man bestimmt zu dem Entschluss,

dass dies ein Fachmann tun muss!

Bevor der tätig werden kann,

fängt man zunächst mit räumen an.,

und ist darüber sehr erschreckt,

was alles in den Zimmern steckt.

Ein Räumen ohne End´ beginnt

und eh man sich so recht besinnt,

kann man nicht kochen , wohnen, schlafen,

man klettert rum wie Menschenaffen

fühlt, dass man an eigner Stätte

nicht mehr viel zu sagen hätte:

nun regiert mit wenig Hast

der Meister Pinsel mit dem Quast.

Der ist zu jeder Tat bereit.

Jedoch nimmt er sich auch viel Zeit,

tut sich derweil am Biere laben,

gut Ding will eben Weile haben!

Und siehe da, mit sehr viel Kraft -

in einer Woche ist`s geschafft!

Du registrierst es, glaubst es kaum,

nicht alles fertig: doch ein Raum.

Du zählst die Zimmer, die noch warten

Jetzt nur nicht rechnen, einfach raten,

dass irgendwann im Monat Mai

der ganze Spuk vielleicht vorbei?

Und freust dich darauf ungeheuer

vielleicht dass es nicht ganz so teuer;

doch alles schön wird, wie´s mal war

Oh, renovieren ------ wunderbar!

Dienstag, 13. Februar 2007

Neiddebatte

Der Arme und der Reiche

(Satire zur Neiddebatte)

Ein armer und ein reicher Mann

klopften am Himmelstürchen an,

das, so lehrt man es dem Christ,

durch Petrus streng bewached ist.

So öffnet denn auch der Sankt Peter

und spricht:“ aha, ein Schwerenöter“,

wobei er zu dem Reichen blickt

und ihn kurz in die Wange zwickt.

„Ich wart` auf dich schon lange Zeit,

doch du warst wohl noch nicht bereit!

Im goldnen Buch hier ist zu lesen,

welch schlimmer Finger du gewesen.

Du hast die Leute stets betrogen

und das Finanzamt angelogen,

so wurd´st du reich- das war nicht Recht,

mit andern Worten, du warst schlecht!

Bevor dein Leben war beendet,

hast du der Kirche noch gespendet.

Dein Reichtum wird somit auf Erden

vielleicht denn doch noch nützlich werden.

Befürchte nicht die Seelenqual,

nimm das Gewand hier aus Astral,

und schreit fürbass – es ist nicht weit

zum Raume der Glückseligkeit!“

„Und nun zu dir,“ der Alte spricht,“

„verberge vor mir dein Gesicht.

Im Buch aus Pappe steht geschrieben,

dass du dir stets bist treu geblieben.

Für mich bist du nur renitent,

wie man`s von Euresgleichen kennt.

Ihr habt im Leben nichts gebracht,

wart nur auf euern Neid bedacht,

und der, auch das lernt man als Christ,

die schlimmste der Todsünden ist.

Drum schleich dich und das auf der Stelle,

wie´s dir gebührt, hinab zur Hölle,

wo alle armen Teufel sitzen

und derweil Blut und Wasser schwitzen!“

„Ja, aber“, sprach darauf der Arme,

„ich dacht, dass Jener sich erbarme,

der einstmals sprach: wahrlich ich schwör,

eher geht ein Kamel durch´s Nadelöhr,

als dass ein Reicher, den nichts frommt

so einfach in den Himmel kommt.“

Der Petrus sprach:“stell es dir vor:

Ein Nadelöhr wie`n Scheunentor!

Ich sag es dir zur Info bloss,

bei uns ist alles riesengross,

doch klein ist deine Fantasie,

verstehst nichts von der Theologie.

Der Himmel ist nur was für Reiche,

darum, du Bettelbube, weiche!“

Drauf ging der Arme sehr betrübt.

Die Armut scheint ist nicht beliebt.!

Samstag, 10. Februar 2007

Vier Jahreszeiten

Frühling

Ein Weckruf geht durch´s ganze Land:

der Frühling sprengt die ersten Blüten frei.

Beharrlich hält am Wegesrand

ein Häuflein Schnee sich bis zum frühen Mai!

Die Vögel albern tirilieren,

bevor die schönsten Melodien erklingen:

das ist ein Jauchzen und Poussieren

und lässt das Herz dir höher springen.

Gewisper- heimelich getauscht

unter des Kirschbaums Blütenpracht:

der Lenz die Sinne hat berauscht,

ein sanfter Mond begleitet süsse Liebesnacht.

Es ist die Zeit, in der die Winterstarre fällt,

ein Jeder spürt die Lebenslust erwachen.

Veränderung ergreift die ganze Welt

und Trübsinn wird verdrängt durch fröhlich` Lachen.

Der Frühling scheint dir alle Lust zu geben.

Dein Herz verführt zu ziemlich dummen Sachen!

Und leben willst du – einfach nichts als leben!

*

Sommer

Die Sonne kitzelt meine Nase,

ich lieg` entspannt im hohen Grase

und seh` in tiefer Seelenruh

den fleiss´gen Krabbeltieren zu.

Ein Sommerwind streift mein Gesicht,

wohin mein Blick auch fällt- nur wunderbares Licht.

Zitronenfalter tanzen nah an mir vorbei,

als ob sie Flügelschlagen nach einer Melodei.

Der weite Himmel zeigt ein ungetrübtes Blau,

und flimmernd zittert warme Luft wohin ich schau,

sie trägt den Duft unzähl´ger Wiesenblüten

zu mir, als sollt ich deren Vielfalt hüten.

Ein Köpfchen nickt im Grase auf und ab:

zwei dünne Beinchen halten`s Bachstelzchen auf Trapp.

Ganz in der Nähe nuschelt Wasser vor sich hin,

gluckst und mummelt wie eine aufgeschreckte Jin.

Der goldene Ball am Himmel unerbittlich strahlt,

es ist die Einzigartigkeit mit der er prahlt!

Die Augen schliess ich, denn die Sonne sticht,

zu aggressiv und gleissend wird ihr Licht.

Ich seh´ im Traum das Meer und weissen Strand-

und wache auf, es schmerzt der Sonnenbrand.

*

Herbst

Die lauen Sommernächte sagten uns adé,

statt lauem Hauch durchkämmen Winde die Allee.

Bunt färben Blätter sich, bevor sie dann als Laub

braun und erschlafft herunter trudeln in den Staub.

Längst ist die Ernte eingefahren

und Früchte überreichlich waren

der Lohn der Arbeit fleiss´ger Landwirtshände.

Wer diese Gaben uns gewährt, gebührt am Ende

der Ernte Dank, den Kirchenglocken künden, landesweit.

Mensch und Natur erwarten eine ruhige Zeit.

Oktobersonne müht sich schwach zur späten Traubenreife,

es scheint, als wenn der Sommer noch zum letzten Strohhalm greife!

Nebel steh´n über verschwommenen Wäldern

Sie wabern taumelnd wie ein Hauch auf Wiesen und auf Feldern.

Kraniche, schreiend, zieh`n vorüber- kämpfend mit dem Wind.

Ein Wunder, wie ein jedes Tier den rechten Platz wohl find?

November ist´s, der Totenmonat hat sich zugesellt

und Nieselregen ständig als Begleiter fällt.

Das Tageslicht verkriecht sich: herrschen tut das Dunkel;

und wenig Hoffnung bleibt auf Sternenglitzer und Gefunkel.

Der Winter, ja Dein Winter stellt sich ein,

bald wird es eisig kalt und dunkel um Dich sein!

*

Winter

Die Hecken kahl, gespensterhaft die Wälder,

aus rauer Erde wagt sich zaghaft grün

die Wintersaat. Furchengeordnet sind die Felder

über die vereinzelt Rabenvögel zieh´n.

Noch hat der Eiswind aus Nordosten

die Starre nicht auf Bach und Teiche ausgedehnt

er schläft nicht, lauert auf dem Posten,

hat seine Zeit schon lang herbeigesehnt.

Den Himmel überdeckt ein schmutzig Grau:

der Winter mag die Farben nicht

er zeigt sich lebensfeindlich rau

verdrängt recht früh das Tageslicht.

und plötzlich wie von Zauberhand

fall`n aus dem Grau kristallne, grosse Flocken

sie tanzen, wirbeln, sinken auf das Land

und bleiben dicht gedrängt als weisse Decke hocken.

Im Nu verändert sich das Bild,

es strahlt im ungeahnten Licht

die Landschaft grad noch öd und wild

weisssblendend dir ins Auge sticht.

Auf Rhododendren, Buchs und Fichten

dem wenig noch verbliebnen Grün

legt sich der Schnee in dicken Schichten

grad so als wollt er sich bemüh´n

die Pflanzen schützend zu umfangen

mit einem Hauch von Wattepracht

die wärmend schmiegsam umgehangen

sie schützt vor bittrer Winternacht.

Ein einzel Röslein arg zerzaust

lugt aus dem Beet hervor,

das Leben ist vorbei gebraust

mit ihm der letzten Liebe Chor.

Es klammert sich ein einsam Blatt

verzweifelt noch am Ast

es müht und zappelt bis es matt

ein Windhauch es erfasst.

Du bist gewiss, der Lenz kommt doch

ganz sicher jedes Jahr –

fragst dich wie wenige Winter noch?

und sitzt mit feuchten Augen da!

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Mittwoch, 7. Februar 2007

wovon die Jägermaiden träumen

Des Jägermaiden Kummer

Ach, lieber Jäger fange mir

ein kleines, süsses Schmusetier,

so eins ganz kuschelig und mollig,

´nen weissen Puschel hinten an, ganz weich und richtig wollig.

Doch lieber wär, was wirklich nett,

du kämest selber in mein Bett.

Allein- vergeblich Hoffen,

weil du ganz „traditionsgemäss“ bist meistens sturzbesoffen!

Ewige Unvernunft

Drei ,drei ,drei, bei Issos Keilerei

(Schlachten in der Geschichte oder die ewige Unvernunft)

Das soll der Menschheitstraum – das Fliegen –

vor allen andren Träumen sein ??

Befreit die Menschheit von den Kriegen,

das könnt der Traum der Träume sein!

Es waren doch die grossen Schlachten,

die eine Blutspur hinterliessen,

die jene Änderungen brachten,

die Trauer, Tod, Verderben hiessen!

Wir schreiben vierzehnsiebenfünfzig- genau das Jahr vor Jesus Christ

als Pharao Thutmosis drei

vor Meggido erschienen ist.

Mitanni und der Fürst von Kadesch- ein Bündnis voller Heuchelei,

die führten, so ist es verbrieft,

die erste Schlacht der Welt herbei.

Das war fürwahr ein ernster Schritt,

man kann´s in Hyroglyphen lesen,

dass die Bevölkerung sehr litt

und viele Krieger, die verwesen!

Gierig saugt der Staub der Erde

Blut unzähl`ger Opfer ein,

die, wie Schafe einer Herde,

trieb man in den Schlachthof rein.

Die Sonne sinkt am Sinai, heim zum Volk der Mose kehrt,

denn soeben hat JAWE zehn Gebote ihm gelehrt.

Zornerfüllt sieht er deshalb,

wie die auserwählten Massen

tanzen um das Goldne Kalb,

Moses kann es kaum noch fassen.

Strafe – kommt ihm in den Sinn,

die ist hart und unerbittlich

und so metzelt man dahin,

was dem Aaron und auch ihn

damals schien als wenig sittlich.

War er stolz auf dieses Schlachten,

stolz auf den errungnen Sieg?

Wenn wir es genau betrachten,

war´s der erste Bürgerkrieg.

Gierig saugt der Staub der Erde

Blut unzähl`ger Opfer ein,

die wie Schafe einer Herde

trieb man in den Schlachthof rein.

Nebel liegt auf Marathon,

Perserschiffe heimlich landen,

doch die Griechen warten schon,

hoffen, dass die Feinde stranden.

Bronzeschwerter schlagen hell

auf die Helme, auf die Schilde,

und der Tod ereilet schnell

jene, die nicht mehr im Bilde.

Und so fliesst das Blut in Strömen,

Kampfeslärm erfüllt die Luft

und so manches Heldenstöhnen

endet schliesslich in der Gruft.

Gierig saugt der Staub der Erde

Blut unzähl`ger Opfer ein,

die, wie Schafe einer Herde,

trieb man in den Schlachthof rein.

Aus dem Nichts sind sie gekommen,

Staub verwirbelt, Steppe bebt:

Haben jeden Ort genommen,

der ihnen entgegen steht.

Sie verbreiten Angst und Schrecken,

HUNNEN sind´s – und Attila

ist ihr Führer. Goten strecken

Waffen vor dem Dömon da!

Doch wie die Geschichte lehrt,

dass auch Siegesserien enden,

und das Glück sich schnell verkehrt,

wenn die Götter sich abwenden.

Über Feldern Katalaunens

senkt sich heute frühe Nacht

und die Hunnen voller Staunens

hatten diesmal nicht die Macht.

Der September vierfünfeins bachte hier die grosse Wende

und der Hunnenansturm fand dieses Mal ein schlimmes Ende.

Doch im tristen Abendrot

verbreitete sich grosse Trauer:

tausende Germanen tot,

den Tapfersten ergreift ein Schauer.

Gierig saugt der Staub der Erde

Blut unzähl`ger Opfer ein,

die, wie Schafe einer Herde,

trieb man in den Schlachthof rein.

Deutschland überzieht ein Krieg, 30 Jahre sollt er währen,

und auf der gequälten Erde wachsen weder Grass noch Ähren!

Hunger; Leiden, Pestilenzen sind im Alltag die Begleiter,

alles wegen Eminenzen und der Horde fremder Reiter.

Kommt die Wende durch die Schweden,

die sich einzumischen denken?

Gustav Adolf hat soeben

sich beteiligt an dem Henken!

November ist`s –einssechsdreizwei

bei Lützen tief in Sachsen,

wo´s mit Rochaden schnell vorbei,

nun gibt es keine Faxen.

Und so beginnt die schlimmste Schlacht,

die Wallenstein geschlagen.

Der König Schwedens wird am End tot aus dem Feld getragen.

Der Sieg an dem Novembertag

wird keinem Heer zuteil:

doch gab es Jammern, Weh und Klag,

Wunden, die bis heut´ nicht heil!

Gierig saugt der Staub der Erde

Blut unzähl`ger Opfer ein,

die, wie Schafe einer Herde,

trieb man in den Schlachthof rein.

Oktober 1813, erneut ein weitres Schlachtgeschehen.

Man sah Napoleons Ruhmesheere

bei Leipzig blutig untergehn.

Vier Tage dauerte das Ringen,

gar fürchterlich war das Fanal,

man mag kein Heldenlied drauf singen:

unzähl´ge Opfer – auch diesmal.

500 Tausend Streiter- vielleicht waren es auch mehr,

zählte man auf beiden Seiten.

Schwer war´s des Franzosen Heer

den Sieg im Felde abzustreiten.

Oestereicher, Preussen, Russen, Schweden

schlugen auf Polen und Franzosen ein,

ein Töten jeder gegen jeden,

könnt`es noch jemals schlimmer sein?

Gierig saugt der Staub der Erde

Blut unzähl`ger Opfer ein,

die, wie Schafe einer Herde,

trieb man in den Schlachthof rein.

Wer glaubte, dass es schlimmer niemals kommen wird,

der kennt die Menschheit nicht und deren Wahn,

der ist naiv und hat grundsätzlich sich geirrt,

denn jetzt fängt erst das Schlachten richtig an.

Verdun – das Grauen hatte einen Namen,

das Juni 1916 dort begann

und Dreihundertausend hier zu Tode kamen,

doch keine Seite kam nur einen Schritt voran.

Die Hölle schien in diesen Wochen ein angenehmer Platz zu sein,

die Landschaft – Krater übersät

und stündlich schlagen zehntausend Granaten ein,

im Schlamm und Dreck und Gas kam jede Hilfe wohl zu spät!

Weissbluten nannte es von Falkenhayn,

Blutpumpe, Knochenmühle die verzweifelten Soldaten.

Heil, Kaiser Dir, stimmte sich die Heimat ein,

doch die, die Opfer waren, sprachen nicht von Heldentaten!

Gierig saugt der Staub der Erde

Blut unzähl`ger Opfer ein,

die, wie Schafe einer Herde,

trieb man in den Schlachthof rein.

Man sagt, die Völker mögen nicht den Krieg,

das mag im Grundsatz richtig sein,

mir scheint´s sie gieren nach dem Sieg,

doch wie sollt` der ohne Kampf wohl möglich sein?

So rollt die Kriegsmaschine wieder,

und Panzer fall´n im Osten ein,

Soldaten singen Heldenlieder,

der Wahnsinn muss Methode sein!

Wir schreiben August eins-neun-vier-zwei

und Stalingrad umgibt ein Panzerringen,

deutsche Soldaten und Rumänen sind dabei,

die Trutzburg Stalins zu bezwingen.

Der Widerstand ist zäh – erbittert:

im Höllenfeuer der Geschütze

die Erde Tag und Nacht erzittert-

und Stalinorgeln speien Blitze.

Der Winter kommt- noch hält sie Stand,

im Kessel wird sie sich ergeben,

die sechste Armee das Ende fand,

eine Millionen liessen hier ihr Leben.

Gierig saugt der Staub der Erde

Blut unzähl`ger Opfer ein,

die, wie Schafe einer Herde,

trieb man in den Schlachthof rein.

*

Beliebig lang die Schlachtenliste,

die man geführt seit jenen Tagen,

wer auf der Welt den Frieden misste,

der wird vergeblich nach ihm fragen.

Die Menschen mögen nicht den Krieg.

Diese Behauptung scheint mir dumm:

Die Menschen gieren nachdem Sieg,

stell nie die Frage des Warum!

Die Geschichte wirkt auf uns

wie die Schüler Litanei,

so verkürzt für Hinz und Kunz

drei, drei, drei, bei Issos Keilerei

*

So, nun bin ich fast am Ende,

doch ich geb` noch keine Ruh`

heuchlerisch falt ich die Hände

und schliess meine Augen zu:

„Mutter Erde, blutgetränkt,

schön ist es auf dir zu wohnen,

hast das Leben uns geschenkt,

wir wollen das mit töten lohnen,

dazu segnen unsre Pfaffen,

weil wir gottesgläubig sind,

jene fürchterlichen Waffen,

die ein krankes Hirn ersinnt!“

Samstag, 3. Februar 2007

Hinterfragt

Hinterfragt…

Ich bin das Weinen hinter Lachen,

ich bin die Trauer hinter Wut,

ich bin der Träumer, der im Wachen

beständig nur das Falsche tut.

Ich bin der Weg, der ohne Ende,

ich bin der Wanderer ohne Ziel,

ich bin das Dach, das ohne Wände,

das ohne Halt zusammenfiel.

Ich bin der Rufer in der Wüste,

ich bin der Quell, der längst versiegt,

ich bin der, der gerne wüsste,

wieviel seine Seele wiegt.

Ich bin die Maske, hinter der

verborgen nirgend ein Gesicht,

ich bin die Frage: wer ist wer?

Weißt du es? Denn ich weiss es nicht.