Freitag, 29. Dezember 2006

Jägerprüfung in Deutschland

Die Jägerprüfung

Eine schöne Geschichte

Der Mensch – mitunter zu Unrecht als vernunftbegabtes Wesen bezeichnet, macht sich so seine Gedanken. Hierbei geistert er nicht nur in so hehren Sphären wie Philosophie, Religion, Wissenschaft oder Politik herum - vielmehr, gewissermassen als gedankliche Hausmannskost, knüpfen seine Synopsen ganz banale neuralgische Netze in denen sich quirlige Gedanken des täglichen Lebens wie kleine Fische verfangen.

Wir greifen willkürlich einen im Allgemeinen unwichtigen Alltagsbereich heraus: sagen wir zum Beispiel die Jägerprüfung.

Nichts liegt mir ferner, als irgendjemand mit meiner nachstehenden Beschreibung zu kränken oder ihn zu verunglimpfen. Sollte sich dennoch ein Zweibein aus ethnischen, religiösen, sozialen waidgerechtigkeits Gründen oder niedrigen IQ (AI Quus(II Kuus)) angegriffen fühlen, so bedauere ich das selbstverständlich im Voraus und bitte denjenigen, sich den Schuh auch tatsächlich anzuziehen! Aber zum Thema!

Folgendes Szenario stellt sich uns dar.

Die Prüfungskommission der Jägerprüfung des Kreises eines nicht näher bezeichneten Bundeslandes hat nach einigen Räuspern Platz genommen – so zu sagen “von teutschen Landen frisch an den Tisch!“ (der Bauernverband möge verzeihen)

Der Vorsitzende kramt in seinen Unterlagen und reicht einen sauber gefalteten Brief an seinen Nachbarn, dem 2. Prüfer weiter.

Wir können den Absender aus unserem Blickwinkel nicht entziffern, erkennen aber rechts im Briefkopf die Buchstaben

MdL

Ich sehe schon, Sie verfolgen mit ähnlich grossem Interesse das Entfalten des Briefes, wie der korrekt aussehende, beamtete Prüfer, der ihn überfliegt und mit gerunzelter Stirn an Prüfer 3 weiterleitet. Wir erkennen nur bruchstückhaft mit geschultem Blick die so wichtige Botschaft…………und beschwöre Sie nochmals, auch im Namen des Staatssekretärs, als Parteifreund und Jagdgenosse dem Prüfling jede erdenkliche Unterstützung und Hilfe zukommmen zu lassen . Ihr Dr. von…(.Name unleserlich ). Das Schriftstück verschwindet diskret unter einem Stapel Notizpapiers.

Die Prüfer schauen leicht irritiert aber ohne Selbstzweifel, atmen durch und wollen ihres Amtes walten. Man gibt das Zeichen zum Beginn.

Ein smarter Prüfling tritt herein, gesegnet mit dem Selbstvertrauen des allzeit Unwissenden und der unverkennbaren Dynamik eines mit Vitamin „B“ gedopten Gewinners – kurzum ein auf Anhieb erkennbarer Sympathiebolzen.

Es entspinnt sich folgender Dialog.

1. Prüfer

Herr Kandidat, wir haben…..

Prüfling unterbricht:

Wenn schon nur Kandidat, dann aber bitte mit „von“ – soviel Zeit muss sein!!!

1. Prüfer, irritiert und verärgert- aber eingedenk des Briefes…(na, Sie wissen schon)

„Also gut, Herr von Kandidat, Sie haben in der schriftlichen Prüfung offenbar alle Multiple Choice Möglichkeiten angekreuzt. Da wir die Bögen computergesteuert ausgelesen haben, wissen wir nicht, ob ein technischer Defekt vorlag. Aus diesem Grunde, und weil auch zwangsläufig alle richtigen Antworten angekreuzt waren, lassen wir Sie zur mündlichen Prüfung zu. (Etwas süffisant:) Jetzt können Sie ja zeigen, was Sie drauf haben!“

„Kommen wir also zur ersten Frage aus dem Gebiet Wildkunde.

„Wo sitzen die sogn. Federn beim ausgewachsen Stück Schwarzwild?“

Prüfling verständnislos:

Häh?? Sie wollen mich reinlegen…….Schwarzwild ist doch kein Federviech äh, wollte sagen :Federwild.“

Die Prüfungskommission zeigt sich verwirrt und überfordert.

1. Prüfer: „Kommen wir zur nächsten Frage: Wieviele Eier befinden sich im Nest einer Ringeltaube?“

In der peinlich langen Überlegungsphase versucht es Prüfer 3 mit Hilfestellung. Er legt 2 Finger so auf den Tisch, dass der Prüfling es merken muss.

Unglücklicherweise zeigen diese Finger ein V, was der Prüfling auch prompt als Römische Zahl auffasst und spontan mit

„fünf“

antwortet.

Prüfer 3 möchte nicht Schuld am Versagen des Kandidaten sein und ergänzt schnell: „richtig, wenn die Täubin zweimal nachgelegt und ein Eichhorn davon eines stibitzt hätte!“

Der Prüfling erkennt seinen Irrtum diesmal schnell, rechnet nach und kommt zu dem Ergebnis

Zwei, selbstverständlich- ach das ist alles so verwirrend hier“.

1. Prüfer streng: „dann konzentrieren Sie sich bitte und sagen mir welches Wild keine Gallenblase hat?“

Der Prüfling, von keiner Sachkenntnis belastet, stottert herum:

„Hm, ähh, äh –(Schweigen)

„Ich gebe Ihnen eine kleine Hilfestellung: denken Sie z.B. an Skat, da gibt es CONTRA und…?

Keine Reaktion beim Prüfling - er spielt nur 17 und 4!

Der Prüfer- eingedenk des Briefes, wir erinnern uns-, versucht es erneut:

„da gab es mal in Schweden einen Test bei dem ein Auto umfiel-----na, wie nannte man den??“

Weiterhin betretenes Schweigen--- der Prüfling ist S-Klasse-Fahrer!

Prüfer 3 sieht ein Debakel auf sich zukommen.

„Überlegen Sie in aller Ruhe – Sie sind doch kein Dummkopf oder wie man in Bayern dazu sagt..

Der Prüfling platzt welterfahren raus:

Hirsch!

„Richtig“, nicken alle Prüfer erleichtert dem verblüfften Kandidaten zu. Und, um von diesem, dem Delinquenten offenbar nicht favorisierten Fachgebiet wegzukommen, schneidet der Vorsitzende das Thema Landschafts- und Naturschutz an.

1. Prüfer

„ Wer macht eine Metamorphose durch?“

Kandidat, wieder kackfrech obenauf:

„Kommen Sie mir doch nicht mit Latein…..Sie wissen schon Vergil… oder nein, nicht es war OVID mit Metamorphosen ………zitiert:

„quamquam sunt sub aqua, sub aqua, maledicere temptant……..was hat das denn mit….

Ein Prüfer unterbricht schnell bevor jetzt Unsinn kommt:

„Ja, richtig, das haben Sie lautmalerisch sehr gut beschrieben, Frösche!“

Die anderen Prüfer, eingedenk, na Sie wissen schon..blicken voller Dankbarkeit auf ihren Kollegen.

Vorsorglich und weil die Zeit drängt, wechselt man das Sachgebiet.

Waffenkunde und - technik steht an.

Gleich die erste Frage trifft unseren Delinquenten wie eine volle Deckung Schrot: er zeigt Schockwirkung!

„nennen Sie mir ein Zerlegungsgeschoss“

Lange Pause…….noch mehr Pause……Pause ohne Ende.

Plötzlich leise aber deutlich vernehmbar:

„Splittergranate“

Das saß!

Die Prüfungskommission sackt schlagartig, wie von einer solchen getroffen, zusammen.

Eisiges Schweigen kriecht durch den Raum und senkt sich drohend auf den Prüfling. Selbst der merkt: irgendetwas hat er wohl falsch gemacht.

Er setzt verzweifelt in Notwehr nach: „ das können Sie nicht abstreiten - oder?“

Der Vorsitzende steht wortlos und wankend auf, ergreift wie im Trance eine der auf dem Tisch liegenden Langwaffen und verlässt schleppenden Schrittes den Raum.

Der Kandidat verunsichert:“ Habe ich bestanden?????

Wie, als sei dies die Antwort, fällt im Nebenraum ein Schuss.

Und während der Vorsitzende „weiß zeigt“, diskutieren seine Kollegen, ob dieser eher gedämpfte Knall aus einer Beretta Selbstladebüchse oder aus einer Repetierwaffe 98 entwich!

Und die Moral? Es gibt keine!

Und das mag man auslegen wie man will!

Donnerstag, 28. Dezember 2006

Fasanenjagd-

Der Fasan

Er war ein prächtig stolzer Hahn

Und bei den Hennen sehr begehrt

Ein Mustermannsbild von Fasan,

der sich erfolgreich schon vermehrt.

Er baumte ab, er baumte auf

ansonsten tat er wenig:

Denn dieses ist der Tageslauf

Ist man Fasanenkönig!

Besonders kräftig war sein Stoss:

Ein langes Federspiel,

das aus dem Steiss ihm hinten spross,

um aufzufallen war das Ziel!

So rennt und rast er her und hin

Ist ausser Atem ganz –

Was hätte sonst wohl einen Sinn

So`n übergrosser Schwanz,

wenn er nicht dienen könnt der Lust

zur grossen Freude seiner Weiber

und der Rivalen Neid und Frust,

die abseits steh`n, die Neider.

Doch eines Tags im Senf , im nassen,

da hört er Bellen und Geschrei-

kann man ihn nicht in Ruhe lassen?

Er duckt sich, denkt es geht vorbei.

Doch Hennen vor ihm und daneben,

die steigen auf in Todesahnung,

sie fürchten ängstlich um ihr Leben-

und dieses gilt für ihn als Warnung.

Mit einem starken Flügelschlagen

Versucht er schnell noch zu entkommen:

Die Luft will ihn so recht nicht tragen,

der Stoss hat seinen Schwung genommen!

Er hört nicht einmal mehr den Schuss,

der übers Feld erschallt-

die Schrote machen mit ihm Schluss!

Fasanen-Schicksal halt!

Er fällt mit blutigem Gefieder

Sich überschlagend und rasant

In den feuchten Senf hernieder

Wo ihn der Jagdhund sogleich fand.

Ein anderer Fasanenvogel,

der nicht so sportlich war,

und hocken blieb in seinem „Kobel“*

der sah die Sache klar:

er dacht`trotz aller Eleganz

und buntem Firlefatz

ist hinderlich ein langer Schwanz

bei einer Treiberhatz!

* ich weiss, ich weiss, aber der Pegasusteufel ist ein Eichhörnchen

Varusschlacht- neueste Erkenntnisse

Meine Sicht: die Varusschlacht

Haud procul silva teutoburgensis

schrieb Tacitus einst äusserst emsig

von einem Ort, der in der Tat

die Welt wohl einst verändert hat.

Die Rede ist von jener Schlacht,

die den Germanen Ruhm gebracht.

Manch Forscher heut´sich noch bekriegt,

weil niemand weiss, wo der Platz liegt.

Kalkriese oder Knetterheide –

vielleicht so gar waren es beide?

Vergebens wird die Suche sein,

am besten ist, man stellt sie ein,

denn diese Schlacht wurd´ nie geschlagen

und das WARUM will ich euch sagen.

Judäa hatt´ in jenen Tagen

durch Rom so manches zu ertragen,

bis VARUS, der die Stellung hielt,

sich jeglichen Kredit verspielt.

AUGUSTUS sah dies mit Entsetzen

und liess Quintilius strafversetzen.

Der sollte dann im kalten Norden

Germanen ärgern und ermorden.

So setzten sich die Truppen dann

in Marsch, den Adler stets voran.

Es waren ihrer drei Legionen,

die wollte man nicht länger schonen,

auch wenn sie sich im Kampf aufrieben,

den Limes nordwärts zu verschieben.

Das war für Varus nicht der Reiz:

getrieben vom bekannten Geiz,

hatt´ er ganz heimlich und verholen

die Kiste mit dem Sold gestohlen.

Auf einer wackligen Barkasse

verluden sie die Kriegerkasse.

Im Nebel, bei der Loreley,

war´s mit dem Beutezug vorbei.

Ein Felsen riss den Boden auf,

so nahm das Schicksal seinen Lauf,

der Navigator war betrunken,

der Schatz im Rheine schnell versunken.

(So hielt sich bis in uns` re Tage

hartnäckig wohl die Rheingold Sage).

Doch schnell zurück zu den Soldaten,

die noch auf ihren Wehrsold warten.

Während ihr Feldherr wütend heuchelt,

hat ein Centurio ihn gemeuchelt!

Drauf gab es eine Meuterei,

mit Disziplin war es vorbei!

In dem Gerangel, der Randale

schiebt man es Saul in die Sandale,

der als Spion von Fürst Herodes

beschuldigt als Agent des Todes.

Man einigt sich voller Empörung

auf eine jüdische Verschwörung.

Das wär für alle sehr bequem,

doch andrerseits nicht angenehm.

Betrachtet man´s aus Kaisers Sicht,

so glaubt er der Geschichte nicht!

Vier Tage sind seitdem verflossen,

dann hat man sich dazu entschlossen,

das Leben nicht mehr zu riskieren

und einfach so zu desertieren.

Die Legionäre hatten´s satt:

So fand die Varusschlacht nicht statt.

Was war mit Hermann, dem Cherusker??

Das lief nach altbekanntem Muster:

wie heut`, wenn einer nichts getan,

dann heftet man ihm Lorbeern an!

Caesar Augustus wurd` berichtet,

dass Leichenberge aufgeschichtet

verlassen in der Fremde liegen,

vorbei sei´s mit dem ew´gen Siegen!

Der VARUS hätt´sich selbst entseelt,

weil er im Auge Roms gefehlt.

Wer aber ROM so offen fordert,

wird in den Orkus schnell beordert.

(man sieht , dass sich in dieser Stadt

bis heute nichts geändert hat!)

Doch nun zurück zum CAPITOL,

zu sehen wie Augustus wohl

die Niederlage eingesteckt

und ob ihn diese bös erschreckt?

Caesar Augustus dachte schon

an eine Strafexpedition:

die sollt GERMANICUS vollbringen

und die Cherusker niederringen.

Fern in Germanien inzwischen,

taten die Römer sich vermischen,

das fällt so einem Militär

im Grunde nicht besonders schwer,

(wie wir in unsren Nachkriegsjahren

am eignen Leib erfahren haben)

Dass dies auch damals so geschah,

ist doch ersichtlich, sonnenklar:

Cornelia und Barbara

Nivea, Rufus, alles da,

was so an Namen aus dem Süden

sich angesiedelt, hier verblieben.

Selbst in dem Liebingsrestaurant

steht noch der Name ROMA dran!

Das sollte als Beleg genügen,

der Rest sind Propagandalügen!

Germanicus - grad angekommen –

hat alle sich zur Brust genommen,

zumindest die, die er getroffen,

die hatten sich total besoffen

und leisteten kaum Widerstand,

so dass er auch Tusnelda fand,

die Frau von dem Arminius,

dem Pseudoheld und Hasenfuss.

Die hat er noch nach all den Jahren

nach Rom geschleppt an ihren Haaren,

und im Triumphzug vorgeführt,

was niemand sonderlich berührt-

nur TIBERIUS, inzwischen Kaiser,

brüllt sich die Kehle ziemlich heiser.

Noch schwelgt Germanicus im Glück:

(In Syrien bricht er sich´s Genick)

Für Rom war die Gefahr vorüber,

denn die Germanen wurden bieder,

und da die Kriege nun vorbei,

gründeten sie ´ne Brauerei

an fast jeden ihrer Stätte,

damit genug vom MET man hätte.

Sie lebten so auf´s Gratewohl

gedankenlos mit Alkohol.

War´n sie vom Kater dann genesen,

dann hiess es: SAUL ist es gewesen.

So setzt sich fort, was in der Tat

mit Varus einst begonnen hat:

Ich hoffe , dass man nicht vergisst,

dass die Schlacht nicht geschlagen ist!!

Taubentage- soviel zu dem Nutzen

Taubenplage……Taubentage

Fruchtbar ist der Löß der Börde,

pingelig die Jagdbehörde,

wenn der Landrat, wie ihr wisst,

Parteifreund des Ministers ist.

Aus der Börde gutem Acker

Lebt Gemüsebauer Wacker.

Von früh bis spät ist er dabei,

hält das Feld von Unkraut frei,

düngt und wässert ohnegleichen,

um Erträge zu erreichen.

Doch er hat so seine Not

Mit Verbiss und Taubenkot.

Fruchtbar ist der Löß der Börde,

pingelig die Jagdbehörde,

wenn der Landrat, wie ihr wisst,

Parteifreund des Ministers ist.

Heerscharen von wilden Tauben

Scheinen offenbar zu glauben,

dass das Grünzeug, das hier sprießt

für ihr Wohl vorhanden ist.

So wird der Gemüsebauer

Ganz zu Recht am Ende sauer.

Vogelschutz – hin oder her,

zu verstehen fällt ihm schwer!

Und er kommt zu dem Entschluß,

dass sich hier was ändern muss.

Seine Sorge wird zur Qual ,

folglich bleibt ihm keine Wahl:

seine Lösung ohne Frage

sind des Jägers Taubentage.

Unterschriften hat er viele

Und so glaubt er sich am Ziele.

Fruchtbar ist der Löß der Börde,

pingelig die Jagdbehörde,

wenn der Landrat, wie ihr wisst,

Parteifreund des Ministers ist.

Schonzeit ist seit Februar,

das ist Wacker auch ganz klar:

ein Antrag richtig formuliert,

hat manch Genehmigung kreiert!

Er wartet ab- es wächst die Saat,

er den Bescheid noch längst nicht hat.

Frühjahr vorbei, der Sommer kommt,

und unser Wacker wartet prompt.

Fruchtbar ist der Löß der Börde,

pingelig die Jagdbehörde,

wenn der Landrat, wie ihr wisst,

Parteifreund des Ministers ist.

Was kommt – ihr werdet es kaum glauben-

Der Einfall vieler Ringeltauben.

Die Zeit vergeht, die Ernte hin,

das alles machte nicht viel Sinn.

Auch eine wütende Beschwerde

Versandete in der Behörde.

Fruchtbar ist der Löß der Börde,

pingelig die Jagdbehörde,

wenn der Landrat, wie ihr wisst,

Parteifreund des Ministers ist.

November wird´s – Schonzeit vorbei,

die Tauben sind jetzt wieder frei –

und die gesamte Jägerschaft

mit ihrer riesen Feuerkraft

verbündet sich – schreibe und sage

zu einem jener Taubentage.

` íst mittlerweile Januar,

kalt ist der Wind, die Tauben rar.

Die Jägerschaft hochmotiviert

Zu ihren Ansitzen marschiert.

Obwohl zwar einige getroffen,

kann Wacker nicht so richtig hoffen:

Am Ende bleibt die Strecke klein

Und Wacker sieht allmählich ein:

Fruchtbar ist der Löß der Börde,

pingelig die Jagdbehörde,

wenn der Landrat, wie ihr wisst,

Parteifreund des Ministers ist.

Mittwoch, 27. Dezember 2006

Gammelfleisch: hier Wild

Die Alternative

Es sprach die Frau des Jägers Buch:

„wir haben Freunde zu Besuch

und sind deshalb auch gut beraten,

servier´ n zum Essen wir ´nen Braten.

Ich denk an Rehrücken glasiert,

dazu Maronen fein püriert.

Heinrich, ich bitte Dich, und geh`

Erleg mir heute noch ein Reh!“

Als der den Hochsitz hat erreicht,

war das Ersteigen gar nicht leicht,

denn erstens war da sein Gewicht

und zweitens quälte ihn die Gicht.

Harnsäure war´s, die macht ihn krank,

weil er zuviel vom Biere trank.

Egal- es war so Anfang Mai,

und da die Bockschonzeit vorbei,

er den Bestand auch recht gut kannte

und Rehböcke bei Namen nannte,

so wartet er auf „Karl den Grossen“

den hätt´er heute gern geschossen

(Als Jäger ist es meine Pflicht,

zu sagen:“Wild erschiesst man nicht“.

Drum: Buch hat diesen Bock gehegt,

nun wird er auch von ihm“ erlegt“.)

So sitzt Buch an, dies recht geduldig,

das ist er seiner Paula schuldig.

Der Bock jedoch hatte nicht solchen

Und war wohl anderswo am Strolchen.

Vielleicht dacht auch das schlaue Tier:

Oh, Heinerich, mir graut vor Dir!“

Der Tag vergeht – die Sonne sinkt

Und Heinrich Buch das Jagen stinkt.

Frustriert steigt er von seiner Leiter,

mit Wut im Bauch als Wegbegleiter:

es gibt kein „Reh avec finess(e)

dafür gibt es zu Hause Stress!

Im trauten Heime angekommen,

hat Paula ihn zur Brust genommen.

Was hilft da schelten, nörgeln, schmollen,

wenn Böcke nicht wie Jäger wollen?

Obgleich die Paula nicht begeistert,

hat sie die Sache noch gemeistert.

Zwar musste sie zum Rückzug blasen

Und so serviert sie „falschen Hasen“.

Die Freunde haben ´s akzeptiert.

Nur Heinrich Buch fühlt sich düpiert-

Zu Unrecht! – wäre „Reh“ vorhanden,

hätt´er´s im Laden wohl erstanden:

statt falschen Has gespickt mit Eiern,

gäb´s Gammelwild aus Passau, Bayern!

Es folgt daraus: nur der Naive

negiert die bessre Alternative!

Dienstag, 26. Dezember 2006

Der Jagdliche Anschlag

Der Jagdliche Anschlag

Eine Glosse

Es gibt Dinge im Leben, die scheinen nur auf den ersten Blick spielend einfach und unkompliziert zu sein – und genau darin liegt ihre Tücke, ja man kann ohne Übertreibung sagen: Heimtücke.

Nehmen wir zum Beispiel den jagdlichen Anschlag. Allein in der Wortkombination offenbart sich Hinterlist. Ist das „jagdliche“ lediglich ein Attribut zu dem Anschlag, also klein zu schreiben, oder aber ist es ein feststehender Begriff und demnach – du weißt schon! Ich habe mich für die Grossschreibung entschieden – hierbei spielt die grammatikalische Erwägung eine untergeordnete Rolle – nein, dem Jagdlichen Anschlag gebührt eine herausragende Bedeutung, weil ohne ihn nichts geht und er ohne korrekte Durchführung tatsächlich zu einem Anschlag- nämlich auf die Nerven des unglücklichen Flintenschützen führt… und zwar konsequent und mit durchgreifender Härte: du triffst nicht! Vergiss es, wenn du den Jagdlichen Anschlag nicht umsetzen kannst.

Du glaubst mir nicht? Schon mal auf Tontauben geschossen? Ist doch einfach- Schrot streut bekanntlich. Hups, die Taube fliegt…du hälst drauf – patsch ist das Ding kapores. Bravo, alles klatscht! Denkste, versuchen wir es mal.

Es beginnt mit einer Zeremonie.

Du betrittst, selbstverständlich mit gebrochener Flinte, die Standplatte. Cool schaust du auf die vier Nachbarn neben dir, ganz Macho. Es darf geladen werden. Du schiebst die erste Patrone in den oberen Lauf- so die Zweite in den unteren.,.verdammt klemmt, das Ding geht nicht rein, du hast den Lauf nicht ganz abgekippt, der Patronenrand hakelt…nervöses Gefummelt. Die Patrone fällt auf den Boden, dein Blut nimmt die entgegen gesetzte Richtung, es steigt und zwar in den Kopf. Instinktiv bückst du dich, die Patrone aufzuheben – da brüllt eine Stimme durch deinen Gehörschutz: „wenn du das in der Prüfung machst, kannst du nach Hause gehen!“ Verdammt, du zuckst zusammen. Diesmal lädst du korrekt nach und schließt mit lauten „Klacks“ die Waffe, weißt, dass du den Verschlusshebel nicht festgehalten hast und kassierst den nächsten Anschiss:“Hör ich noch einmal einen Ton beim Schliessen der Waffe kostet das fünf Euronen! Darauf das Kommando: „Fertig“. So durch den Zwischenfall absolut gut auf die Konzentrationsphase vorbereitet, senkst du die Waffe ein bisschen ab, um sie besser in den Griff zu bekommen – ein falsch verstandenes Signal… die Taube fliegt aus dem Bunker du hast sie nicht erwartet, zwei hastige Schüsse und das vermaledeite orangenfarbige Objekt segelt unversehrt in weiter Entfernung auf den Boden.“Der Erste einen Meter drüber, der Zweite zwei Meter vorbei!“ klingt es höhnisch hinter dir. Nicht mehr ganz so cool wie beim Betreten der Platte kippst du noch ganz in Gedanken die Läufe ab, dabei hast du nicht an den Ejektor gedacht, die Patronenhülsen fliegen dir erst ins Gesicht und dann auf die Platte. Man ist lernfähig: nur nicht aufheben! Ist der weitere Gedanke. Inzwischen hat der Nachbar – Donnerwetter- mit dem ersten Schuss perfekt getroffen. Verstohlen schielst du auf die nächste Platte – aha ein Flintenweib, sie hält die Waffe zum Schieflachen, du schmunzelst, ganz Fachmann.

Dein Vergnügen ist von kurzer Dauer und absolut ohne jede Nachhaltigkeit, denn sie trifft. „Zufall“, denkst du beleidigt und rückst, ganz nach Unfallverhütungsvorschrift, auf den nächsten Standort weiter.

Die Anderen treffen ebenfalls. Du bist wieder dran und willst es diesmal ganz, ganz richtig machen. „Nimm die Waffe an den Körper, kapierst du gar nichts? Das sollte ein Jagdlicher Anschlag sein? Wieder nichts getroffen“! Mein Gott, ich rede mir den Mund fusselig, wenn du nicht lernen willst, bleib doch weg!“

Die Kommentare fetzen dir um die Ohren wie eine Garbe giftiger Schrote.

Wut steigt in dir auf, ein ausgesprochen probater Zustand für die Konzentration.

Die nächsten Versuche verlaufen ebenso deprimierend – ein fataler Rhythmus stellt sich ein, die Anderen treffen, du ballerst daneben.

Trainerbemerkungen werden wie eine Salve auf dich abgeschossen. „Nimm die Rübe an den Kolben und folge der Flugbahn über die Laufschiene du zielst ja nicht, du darfst nicht zielen… ja was denn nun???? Verwirrt drehst du links ab…. Ganz fatal.“Beim nächsten Mal kannst du nach Hause gehen!“ „Die Waffe nach vorn, vorn vorn „sag ich. Peng, peng, die anderen treffen.“Mach doch , was ich sage- gib mir nicht die Schuld wenn du durch die Prüfung fällst!“ Peng, peng. Du stehst auf der letzten Platte, hast die Schnauze gestrichen voll und denkst gar nicht mehr über irgendeinen Ratschlag nach- kurz du bist unbeteiligt. Ein Schuss löst sich….. die volle Deckung Schrot erwischt die Taube, du hast den Eindruck nicht einmal die Fetzen erreichen jemals den Boden.

„Es geht doch, wenn du auf mich hörst!“ mehr Verblüffung als erlösender Kommentar. Tückisch der Jagdliche Anschlag – entweder man kann ihn oder …. üben, üben, üben !

Keinen Bock drauf? Dann geh `in den Verein zum Schutze wehrloser Tontauben – denn ohne den korrekten Jagdlichen Anschlag wirst du nicht einmal ein winzig, klitzekleines Jägerlein.

Waidmannsheil!

Montag, 25. Dezember 2006

Alles falsch gemacht…

Auf seinem Hochsitz , halb erfroren,

mit roter Nase, kalten Ohren

ein Waidmann sass. Die Nase triefte-

sodass er hin und wieder schniefte-

den Repetierer durchgeladen,

Nerven gespannt, verspannt die Waden,

lauernd im fahlen Mondenschein

erwartet er das wilde Schwein.

Noch dringt zu ihm kein Knacken, Brechen-

Drum kann er noch ein Wenig zechen

Vom mitgebrachten Kräuterfusel.

Mit linker Hand und viel Gewusel

Greift er in die rechte Tasche

Und findet die ersehnte Flasche-

Wobei unserm Hubertus-Held

Die Büchse auf den Boden fällt.

Da diese eingestochen war,

wird jedem Fachmann sofort klar

und es verwundert ihn auch nicht,

dass hier ein Schuss die Stille bricht!

Getroffen sinkt der Jäger nieder

Und er erholt sich auch nicht wieder!

Es mischen Kräuterschnaps und Blut

zähklebrig sich zu einer Flut.

Erschrocken flieht das wilde Schwein,

es sollte zwar das Opfer sein:

doch so konnt`glücklich es entwischen,

weil Alkohol und Blut sich mischen.

Der Jagdunfall uns schnell bekehrt

Und zudem uns drei Regeln lehrt

Legst Du einen Hinterhalt

Zieh dich warm an

Sonst wird dir kalt

Damit du nicht sofort verlierst:

Ziel erst

Bevor du ´n Schuss riskierst

Verzichte auch zu deinem Wohl

Wenn´s nötig wird

Auf Alkohol

Dies gilt beim Fahren, Lieben, Jagen,

da kannst du keinen Rausch vertragen!