Dienstag, 30. Oktober 2007

So nicht!

Politisch Lied – ein garstig Lied

Genossen blaset die Schalmeien,

besser kann man nicht entzweien

die Partei, der Solidarität

sonst vor allem andern steht!

Aufschwung? Was soll der schon bringen,

lasst uns übern Schatten springen,

geht es Deutschland auch jetzt gut,

was hat die Partei damit am Hut?

Lasst uns doch wie Lafontaine

einfach schauen und mal sehen

wie ein Volk, das irritiert,

auf Transferleistungen stiert!

Ausserdem ist´s ein Erlebnis,

wenn das Umfrage-Ergebnis

um einen Prozentpunkt steigt,

egal ist´s was man dann vergeigt

und Kurt Beck als Populist

die Agenda schnell vergisst.

Und so zieht er dann vom Leder,

desavouiert damit Gerd Schröder,

so wie Münteferings Treue.

Ich glaub´, dass er sich nicht mal scheue,

die als Kanzlermörder gelten

noch zu loben, nicht zu schelten.

Nahrles, Stiegler und Schreiner,

der karrieregeil wie keiner,

sind der Spaltpilz der Partei,

fühlen sich noch wohl dabei.

Wie Brandts Enkel so missraten,

schaudert jeden Demokraten.

Deutschlands Chancen so vertan:

die Wirkung hat ´s wie Lebertran.

Die nächste Wahl wird freilich kommen:

danach fühlt ihr euch sehr beklommen!

Freitag, 26. Oktober 2007

Lasst das Jammern!

So gesehen – Berlin 1900

Ein Bildband von Berlin um die Jahrtausendwende

fiel, eigentlich per Zufall nur, kürzlich in meine Hände.

Die Fotos, was recht sonderbar, stammten von Heinrich Zille,

der sein Milieu – Berlin wie ´s war- zeigte durch seine Brille.

Die gute, alte Kaiserzeit von Glanz und Gloria:

vor Armut strotzend, weit und breit war keine Hoffnung da!

Wer heute in der sicheren Zeit von Armut ständig spricht,

der kennt die Zeiten, die ich mein`, in Deutschland sicher nicht.

Wie töricht müssen Menschen sein, die auf die Strasse gehen,

wenn sie ein Stündchen Mehrarbeit pro Woche nicht verstehen?

Ich, als ein echtes Trümmerkind, das fror und wurd` nicht satt,

das fragt zu Recht, wer damals sich um mich gekümmert hat?

Wenn heut´ ein Kind hier hungern muss, dann frag ich alle Welt,

warum wird sinnvoll Nahrung nicht gekauft vom Kindergeld?

Beschimpft mich nur, soviel ihr wollt. Ich möchte euch nur sagen,

egal, ob damals andere Zeit…..es blieb ein leerer Magen!

Das Reh

Das Reh

Schöpft durstig wohl ein Reh am Bächlein,

von schlanker, zierlicher Gestalt.

Zuweilen hebt ´s sein schmales Köpflein,

es sichert – fürchtet wohl Gewalt.

*

Im Unterholz ein Reisig knackt, das unterbricht den Trunk.

Bewegungslos verharrt das Reh

springt ab sodann mit weitem Sprung,

dass ich nur noch den Spiegel seh.

*

Ach, Rehlein scheu und unerfahr´n,

würd´ gern dich noch betrachten.

Ich hätte dir doch nichts getan,

tät Schonzeit wohl beachten.

*

So wie das Reh den Jäger flieht,

die Zeit von dannen eilt

so schnell, zu schnell vorüberzieht

und zum Betrachten nicht verweilt.

Montag, 22. Oktober 2007

Spiegelbild

Vor dem Spiegel

Hier spricht dein Spiegel-

schau nur hinein,

du siehst die Wirklichkeit

und nicht den Schein.

Vor mir kannst du dich nicht verstecken:

ich seh Entsetzen und Erschrecken.

Glaubst wohl in deinem Eigenwahn,

dass dir die Zeit dies angetan.

Du warst es, der in seinem Leben

Geist und Seele nichts gegeben!

Denn Dankbarkeit und Freude zeigen

war niemals dir entfernt zu eigen!

Auch zeigte sich in dem Gesicht

ein Lächeln alle Tage nicht.

Als Griesgram stehst du heut vor mir,

dein Abbild schämet sich dafür.

Und Mitleid kann ich nicht empfinden,

das ist der Preis für deine Sünden.

Du wendest ab jetzt dein Gesicht?

Gut so, denn ich ertrag dich nicht!

Freitag, 19. Oktober 2007

über die Zeit

Zeitlose Zeiten

Leise, ganz leise tickt die Uhr.

Sekunden, Minuten und Stunden.

Die Zeiger rücken kaum merklich nur

und dennoch hab ich ´ s empfunden.

Tropfen für Tropfen fällt herab

stetig in Monotonie

Säulen entstehen in dem Stundengrab

doch zählt man die Stunden nie.

Der Wind verweht Felsen, hart wie Granit,

in ewig rastloser Ruh`

zermahlt sie zu Staub und trägt sie mit,

kein Mensch schaut ihm dabei zu.

Seltsam wie alles so eingericht´ ist:

die Ewigkeit kennt Grenzen nicht,

nur wer seine eigenen Zeiten misst

der hat das Ende in Sicht.

Mittwoch, 17. Oktober 2007

Am Grab

Stille Trauer

Wieder einmal steh´ ich hier

an dem einsam stillen Ort.

Tief sitzt noch der Schmerz in mir:

lang, schon lange seid ihr fort.

Weiss nicht, wohin eure Seelen

flohen nach der Todesnot,

weiss nur um den Schmerz, das Fehlen

der Gegenwart nach euerm Tod.

Und so triebs mich wieder hin

an des Grabes stillen Ort.

Weiss nur, dass ich traurig bin,

finde auch den Trost nicht dort.

Wind, der in den Bäumen rauschet

bricht die Stille an dem Ort

meiner wunden Seele lauschet,

trocknet sanft die Tränen fort.

Freitag, 12. Oktober 2007

Die einzige Gerechtigkeit

Die Leihgabe

Was bedeutet schon besitzen?

Alles hat doch seine Zeit

kannst nicht immer darauf sitzen,

bis in alle Ewigkeit..

Nichts verbleibt dir auf die Dauer,

selbst wenn du darin vernarrt,

hilft kein Klammern und kein schlauer

Schachzug, der es dir bewahrt.

So ist unser aller Leben

letztlich doch auch nur geliehen.

Musst zurück es einmal geben,

kannst dem Schicksal nicht entfliehen.

Was ist es denn, was noch verbleibt,

wenn dieses alles so vergeht?

Es ist das Wort „Gerechtigkeit“,

das über allem Wirken steht!

Montag, 8. Oktober 2007

So schön kann der Oktober sein

Oktobersonne

Golden schickst du deine Strahlen

über unser welkes Land

die mit ihrem Lichte malen

Bilder, lieblich uns bekannt.

Mit der letzten Wärme weckst du

Lebensgeister, fast erstarrt,

und mein Herze ist im Nu

in dies Wunder wie vernarrt.

Du beleuchtest göttlich Wirken

schöner als man kann´s erklären

Sanfter Wind in Eich´ und Birken

wispert aus des Schöpfers Sphären.