Samstag, 29. September 2007

Über das Vergessen

Vergessen, was ist…

Haltet fest die schönen Stunden:

Heiterkeit der Bacchus-Runden,

voller Glück, Weinseligkeit,

sorglos, ausgelassen und befreit!

Wenig nützt das Grillen fangen,

das Sich-Sorgen, das Sich-Bangen.

Schenket reichlich mir noch ein,

des Vergessens goldnen Wein.

Heute sind die lustigen Tage:

Trübsal tragen wir zu Grabe,

Kann´s Begräbnis schöner sein?

Musikanten kommt herein!

Spielt, dass mir das Ohre dröhnt,

denn ich bin daran gewöhnt

an das Laute, an das Schrille,

schrecklich ist doch nur die Stille.

Rings herum das bunte Treiben.,

Ja, nur so kann ich es leiden,

wenn das Leben um mich quillt.

Und nur dann bin ich gewillt

alles andere zu vergessen,

auch die Liebe, die gewesen!

Wer weiss...

Wer weiss….

Jede Zeit hat mal ein Ende

neuer Anfang so beginnt,

in welchem man dann gerne fände,

dass er nicht so schnell verrinnt.

Sommer folgt den Frühlingstagen.

Was gesprossen, nun gereift.

Weshalb also Wehmut, Klagen?

Volles Leben um sich greift!

Auch die Sommertage schwinden,

schneller als man es geglaubt.

Noch jedoch heisst´s Kränze winden

mit dem bunt gefärbten Laub.

Zeit des Winters ist gekommen.

Hauch, der Kälte mit sich bringt;

ach, das Herze wird beklommen,

wenn die Stille dich umringt.

Zeiten kamen, Zeiten gingen:

waren wertvoll uns und schön.

Lass ein Loblied auf sie singen.

Wer weiss, ob wir uns wiederseh`n-

wer weiss…

Mittwoch, 26. September 2007

Aus der Traum

Aus der Traum…

Ein schöner Traum schleicht über Nacht

sich heimlich an mein Bette.

Es war, als wär ´ich aufgewacht

und dich im ‚Arme hätte.

Die Haut so zart und sammetweich,

dein Duft betörend süss,

dein Rücken glatt und marmorgleich,

der Anblick mich erzittern liess.

Ganz sanft fuhr meine leichte Hand

der Rückenlinie folgend nach

dein Körper räkelnd, wohlig fand

dies angenehm, ohn´ Ungemach.

Doch wie ich grad so sehr erregt

dich stürmisch küssen wollte,

da hatt´ ich mich zu schnell bewegt

und aus dem Bett ich rollte.

Ein schöner Traum, das wurd´ mir klar

die Wirklichkeit verdrängt,

denn Träume werden stets erst wahr

wenn man nicht an sie denkt.

Samstag, 22. September 2007

Herzenssache

Herzenssache

Wer mit seinem Herzen sieht,

öffnet weit der Liebe Tor

Arg und Hinterlist entflieht

bleiben immer aussen vor.

Wer mit seinem Herzen denkt

erkennt, dass nicht der äussre Schein

unsere Sympathien lenkt,

nein, es muss das Wesen sein.

Wer im Herzen nicht erfährt

was des Menschen Höchstes ist

der verkennt den wahren Wert,

der sich an der Liebe misst.

Dienstag, 18. September 2007

Jeder soll nach seiner Facon selig werden

Jeder muss nach seiner Facon selig werden

Glocken läuten, der Muezzin ruft zum Gebet:

Freitag, Sabbat oder Sonntag;

eiltet zum Beten, sonst ist es zu spät,

es straft der gewaltige Gott ab.

Legt nieder die Arbeit oder was ihr sonst tut,

folget dm Beispiel der Allmacht,

die hat am siebten Tage geruht

und fand gut, was sie damals vollbracht hat.

Sechs Tage sind für die Ewigkeit

viel weniger als Milliarden Jahre

und darum seid zu glauben bereit,

damit niemand die Zeit hinterfrage.

So steht es geschrieben, so ist es geschehen,

wer zweifelt wird gottlos genannt.

Wer hören kann, soll hören, wer sehen kann, sehen,

der Spruch ist seit Jesus bekannt.

Kreativ der Designer, der alles gelenkt.

Doch keiner hat je noch dazu gesagt:

wer denken kann, soll denken und sagen, was er denkt,

auch wenn er am Umfeld verzagt.

Aber wer alles glaubt von den alten Geschichten,

sie wörtlich nimmt – lasst ihn in Ruh`

kein Mensch sollte deshalb den anderen richten.

Wer Märchen liest, dem hört man auch zu.

Sonntag, 16. September 2007

Freundschaft

Freundschaft

Was gibt es Schöneres als beim Wein

im Freundeskreis zusammen sein,

zu scherzen und zu diskutieren,

und so den Alltag zu verlieren.

Was gibt es Schöneres zu später Stunde

Zu tafeln in der Freundesrunde,

die Gaumenfreuden zu geniessen,

und alte Erinnerungen zu begiessen.

Was gibt es Schöneres bei dem Gedanken,

gerät beim Heimweg man ins Wanken,

zu wissen, dass dem Freunde nützt,

wenn man ihn dann ein wenig stützt.

Was gibt es Schöneres auf der Welt,

zu wissen dass die Freundschaft hält,

wenn in den finstern , schlimmen Tagen,

die Freunde dich zum Lichte tragen.

Was gibt es Schöneres im Leben,

den Freunden dann zurück zu geben,

die zu dir stehn in Treue fest.

Die Freundschaft wird zum Freudenfest.

Montag, 10. September 2007

Blogger

Der Blogger

Es ist ganz einfach: web und log

wurd´ englisch dann verkürzt zu BLOG.

Im Duden ist es auch verzeichnet,

so dass es sich als „Tuwort“ eignet,

wenn man es einfach nur ergänzt

zu blog-gen – sprachlich eingegrenzt.

Der Blogger ist ein Optimist,

weil er vermeint, dass jemand liest,

was er aus seinem Leben plaudert,

auch wenn es Fremde darob schaudert.

Das Medium mit dem man leicht

ein grosses Publikum erreicht,

dem man sich ungeniert sodann

exhibitionistisch darstellen kann.

Die Freude trübt, wenn offenbar,

dass dann ein biss´ger Kommentar

den Autor aus den Träumen reisst,

ihn so in seine Schranken weist.

Erfahrung und Gedanken tauschen,

damit kann sich nur der berauschen,

der Seinesgleichen hat gefunden.

Für die schreibt er dann Stund um Stunden,

bis letztlich jene nicht mehr wollen:

den BLOG verlassen, weiter scrollen.

So wird man um Erfahrung reicher:

Der Blog wird seicht und immer seichter,

bis dann zum Ende man verstimmt

die Tastatur zur Seite nimmt.

Und woher weiss ich alles dies?

Ich blogge gern – auch wenn es mies!!

Sonntag, 9. September 2007

Wo ist da der Sinn?

Wo ist der Sinn?

Weh, dir Mensch, der du geboren,

gepresst schmerzhaft durch Wehennot,

du bist von vornherein verloren,

denn dich erwartet nur der Tod.

Nenn mir das Ziel, den Sinn, den göttlichen Gedanken,

vergeblich marterst du dein armes Hirn,

bei welchem Schöpfer musst du dich bedanken

der dich dem Tod weiht auf dem elenden Gestirn?

Behaftet seist du, von der Sünde Erbe:

Mein Wille war es nicht, wenn dies geschah,

und wenn aus diesem Grunde ich verderbe

wird keinem je der Sinn darin uns klar.

Der Ratschluss Gottes, so die Theologen,

die selber sich zerfleischen, bleibt verborgen.

Seid ihr es nicht, die fälschend und verlogen,

die fürchterlichsten Ängste schür´n und Sorgen?

Der Mensch, ein Abbild Gottes –strahlend Lichterschein?

Wenn dem so ist, kann Gott nur eines – grausam sein!