Samstag, 6. Januar 2007

Der Jahreszeitenwechsel hat seine besonderen Reiz

Winter

Die Hecken kahl, gespensterhaft die Wälder,

aus rauer Erde wagt sich zaghaft grün

die Wintersaat. Furchengeordnet sind die Felder

über die vereinzelt Rabenvögel zieh´n.

Noch hat der Eiswind aus Nordosten

Die Starre nicht auf Bach und Teiche ausgedehnt

Er schläft nicht, lauert auf dem Posten,

hat seine Zeit schon lang herbeigesehnt.

Den Himmel überdeckt ein schmutzig Grau:

Der Winter mag die Farben nicht

Er zeigt sich lebensfeindlich rau

Verdrängt recht früh das Tageslicht.

Und plötzlich wie von Zauberhand

Fall`n aus dem Grau kristallne, grosse Flocken

Sie tanzen, wirbeln, sinken auf das Land

Und bleiben dicht gedrängt als weisse Decke hocken.

Im Nu verändert sich das Bild,

es strahlt im ungeahnten Licht

die Landschaft grad noch öd und wild

weisssblendend dir ins Auge sticht.

Auf Rhododendren, Buchs und Fichten

Dem wenig noch verbliebnen Grün

Legt sich der Schnee in dicken Schichten

Grad so als wollt er sich bemüh´n

Die Pflanzen schützend zu umfangen

Mit einem Hauch von Wattepracht

Die wärmend schmiegsam umgehangen

sie schützt vor bittrer Winternacht.

Ein einzel Röslein arg zerzaust

Lugt aus dem Beet hervor,

das Leben ist vorbei gebraust

mit ihm der letzten Liebe Chor.

Es klammert sich ein einsam Blatt

Verzweifelt noch am Ast

Es müht und zappelt bis es matt

Ein Windhauch es erfasst.

Du bist gewiss, der Lenz kommt doch

Ganz sicher jedes Jahr –

Fragst dich wie wenige Winter noch?

Und sitzt mit feuchten Augen da!

---------------------

Keine Kommentare: