Donnerstag, 29. März 2007

Im Revier

Oder doch nicht..????

Zu einem Gang durch das Revier

Ganz nahe und recht fein

Lud mich der Jagdfreund um halb vier

Zu einer Streife ein.

Wir gingen zu dem neuen Teich,

den Hochsitz wir bestiegen

und sah´n von dort das kleine Reich

im Sonnenscheine liegen.

Ein Habicht strich im schnellen Flug

Vorbei am Wiesenrand

Wo er wohl dann mit Recht und Fug

Die sich´re Beute fand.

Ganz unverhofft und eher selten

Stieg eine Rebhuhnkette auf,

dies konnte wohl als Zeichen gelten

für der Natur intakten Lauf.

Auf einer Weide über Nacht-

Durchwühlt war jeder Fladen-

Hat sich ein Schwein an´s Werk gemacht,

das suchte fette Maden.

Auf Wirtschaftswegen gings voran

Vorbei an Hecken, Wiesen

Hier ein Fasan, so dann und wann

Ein Tag wie zum Geniessen.

Plötzlich aus einem Maisfeld trat

Ein Reh – ganz abgekommen

Es stakt` umher und sprang nicht ab,

hat uns nicht wahrgenommen!

Das Tier war krank, ganz offenbar:

War nur noch Haut und Knochen –

Kein bisschen Fleisch das war ganz klar

Zum Braten oder Kochen.

Doch keine Büchse war zur Hand,

die galt es schnell zu holen;

wenn man das Reh dann wiederfand

es anzusprechen ganz verstohlen.

Und richtig – trotz vergangner Zeit

Verharrte es im Felde.

Der Wind stand günstig, das Reh breit,

ein Schuss krachte in Bälde!

Getroffen fiel das kranke Wild

Ohn`Klagen und Gejammer!

Als waidgerecht ein Schuss dann gilt

Trifft er wie hier die Kammer.

Nur ein Gedanke * fiel mir ein

Und spukt im Kopf herum:

Ein Vorteil ist´s ein Mensch zu sein,

den legt man nicht so um,

wenn er ganz schwach ist oder krank,

dann lässt man ihn in Ruh`

Kein Pfleger geht zum Waffenschrank

Fährt Gott in die Parade

Parole heisst da „Hahn in Ruh`“

Der Finger bleibt schön grade..?????

* angesichts der Diskussion um Sterbehilfe

und den Skandalen um die „Todesengel“

in den Altenheimen in letzter Zeit.

Keine Kommentare: