Oder doch nicht..????
Zu einem Gang durch das Revier
Ganz nahe und recht fein
Lud mich der Jagdfreund um halb vier
Zu einer Streife ein.
Wir gingen zu dem neuen Teich,
den Hochsitz wir bestiegen
und sah´n von dort das kleine Reich
im Sonnenscheine liegen.
Ein Habicht strich im schnellen Flug
Vorbei am Wiesenrand
Wo er wohl dann mit Recht und Fug
Die sich´re Beute fand.
Ganz unverhofft und eher selten
Stieg eine Rebhuhnkette auf,
dies konnte wohl als Zeichen gelten
für der Natur intakten Lauf.
Auf einer Weide über Nacht-
Durchwühlt war jeder Fladen-
Hat sich ein Schwein an´s Werk gemacht,
das suchte fette Maden.
Auf Wirtschaftswegen gings voran
Vorbei an Hecken, Wiesen
Hier ein Fasan, so dann und wann
Ein Tag wie zum Geniessen.
Plötzlich aus einem Maisfeld trat
Ein Reh – ganz abgekommen
Es stakt` umher und sprang nicht ab,
hat uns nicht wahrgenommen!
Das Tier war krank, ganz offenbar:
War nur noch Haut und Knochen –
Kein bisschen Fleisch das war ganz klar
Zum Braten oder Kochen.
Doch keine Büchse war zur Hand,
die galt es schnell zu holen;
wenn man das Reh dann wiederfand
es anzusprechen ganz verstohlen.
Und richtig – trotz vergangner Zeit
Verharrte es im Felde.
Der Wind stand günstig, das Reh breit,
ein Schuss krachte in Bälde!
Getroffen fiel das kranke Wild
Ohn`Klagen und Gejammer!
Als waidgerecht ein Schuss dann gilt
Trifft er wie hier die Kammer.
Nur ein Gedanke * fiel mir ein
Und spukt im Kopf herum:
Ein Vorteil ist´s ein Mensch zu sein,
den legt man nicht so um,
wenn er ganz schwach ist oder krank,
dann lässt man ihn in Ruh`
Kein Pfleger geht zum Waffenschrank
Fährt Gott in die Parade
Parole heisst da „Hahn in Ruh`“
Der Finger bleibt schön grade..?????
* angesichts der Diskussion um Sterbehilfe
und den Skandalen um die „Todesengel“
in den Altenheimen in letzter Zeit.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen