Donnerstag, 7. Februar 2008

Wehrlos

In einem kleinen Gartenhaus,

dicht an der Buchsbaumhecke,

da wohnte eine Spitzenmaus

ganz hinten in der Ecke.

Die wählte sie wohl mit Bedacht

und weil ´s ihr convenierte

hat sich ´s gemütlich auch gemacht

und meint´, dass nichts passierte.

Nun traf sich, dass im selben Haus

ein Igel einmarschierte,

der schlief im Winter sich dort aus

sich also einquartierte.

Ihr ahnt, dass dieses irgendwann,

besonders bei beengtem Raum,

niemals auf Dauer gut geh´n kann,

denn friedlich sein, das bleibt ein Traum!

Beim Igel, kaum dass er erwachte

und wusste, wo er sich befand,

der Hunger sich bemerkbar machte,

der brachte ihn um den Verstand.

Die Nase war jedoch intakt

und eh das Mäuschen sich versah,

da hatte er es schon gepackt,

verspeiste es mit Haut und Haar.

So gab die Spitzmaus schnell ihr Leben,

ganz klaglos ohne Gegenwehr.

Und so geschieht ´s auf Erden eben

gibt man naiv die Waffen her.

Märtyrertod – in allen Ehren

mag pazifisten-typisch sein,

doch besser wär ´s, man könnt sich wehren.

Das Mäuslein sah zu spät es ein.

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