Dienstag, 5. Februar 2008


Tattoo

Nach den Inseln Polynesiens

brachen einst Maori auf

ihre schlanken Kähne leiteten

die Sonne und der Sterne Lauf.

Auf die Götter und die Ahnen

setzten sie ihr blind´ Vertrauen,

die Erfolge ihrer Kühnheit

kann man heut noch beschauen.

Zu deren Dank und Geisterwehr,

unter Schmerzen und Beschwer,

sowie Opfern noch dazu,

ritzten sie in ihre Haut

Zeichen, Muster: das Tattoo.

*

Später, tausende von Jahren,

brachten Männer see-erfahren

dies als Mode für die Haut,

als Blickfang, wo man hingeschaut.

Bei Seefahrern war man ´s gewöhnt,

gesellschaftlich war es verpönt.

Doch siehe da, in heut´ger Zeit

in der man alles übertreibt,

da gilt als chic ein solch´ Tattoo,

am ganzen Körper noch dazu.

man sieht, dass durch Bedeutungswandeln

Kulturen oftmals sich verschandeln.

Was Menschen einstmals heilig war,

das wird an diesem Beispiel klar:

Achtung, Respekt vor Fremdkultur

in unsrer Zeit – nur Makulatur.

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