Die eifersüchtige Bäuerin
In des Kuhstalls fahlem Lichte
Bäuerin Frieda lauert dort.
Sie erwartet ihre Nichte,
ihre Augen sprühen Mord.
Vor zwei Tagen – gegen acht –
da erwischte sie den Bauern,
wie im Stroh er Liebe macht.
Sie stand da mit Rückenschauern,
als sie Nichte Elsa sah,
die sass rittlings auf dem Bauern,
konnt ´s nicht glauben, was geschah!
Heimlich schlich Frieda von hinnen,
man hat sie nicht wahrgenommen.
Diese war jedoch von Sinnen,
wie ihr Heinrich so verkommen!
Rache schwor sie, blut´ge Rache.
Eifersucht verstellt den Blick,
und so geht sie heut` zur Sache
mit der Forke und Geschick.
Kuhstalldüfte sie nicht stören:
voller Spannung steht sie da,
denn sie kann die Schritte hören
von der Schlampe Nichte Elsa.
Kaum, dass die den Stall betreten,
sticht die Frieda auf sie ein.
Elsa stirbt, da hilft kein beten,
unter fürchterlicher Pein.
Doch wohin jetzt mit der Leiche?
Bäuerin Frieda ratlos ist.
Tiefe Röte weicht der Bleiche,
gräbt die Elsa untern Mist.
Dort verwest nun ihr Kadaver,
es vermischt sich der Gestank,
dadurch gibt es kein Palaver,
mit dem Duft vom Gülletank.
Und was lehrt uns die Geschichte?
Allen Ungetreuen winkt
oft auch mal das Strafgerichte:
Strafe, die zum Himmel stinkt!
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