Montag, 10. Dezember 2007

Hans Witteborg

Weihnachtmärkte

Weihnachtsmärkte – überall

kitschige Lampen blinken,

merkantiler froher Schall,

Nikoläuse winken.

Buden, die nach Glühwein stinken,

Bratwurstduft dringt zu dir vor,

Menschen sinnlos sich betrinken,

grölen mit dem Kinderchor.

Hell erklingen nur die Kassen,

jubeln scheint der Gott Merkur,

und man fragt woher die Massen

nehmen ihre Stimmung nur?

Sammelbüchsen emsig klappern,

UNICEF ermahnt die Welt,

deren Chef, hört man sie plappern,

sein Büro nicht mehr gefällt.

Klaukinder aus den Karpaten

werden extra angekarrt.

Und es steht wohl zu erwarten,

dass die Polizei man narrt.

Schnee, der aus den Wolken rieselt,

schmilzt vor Rührung so dahin,

nur als schnöder Regen nieselt.

Diesmal gibt das wirklich Sinn.

Weihnachtsmärkte sind uns lieb.

Kurz bemerkt sei nur am Rande:

Jesus aus dem Tempel trieb

jene merkantile Bande.

Verderbe ich euch jetzt den Spass?

Nein, das hab ` ich nicht gewollt,

ich möcht` allein, dass ihr dem Anlass

etwas mehr Respekt nur zollt.

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