Sonntag, 30. März 2008

Stundenklau

Es reicht nicht, dass es auf Erden schon reichlich Paradoxen gibt, der Mensch in seiner Einfallsfreudigkeit fügt auch noch einige hinzu, manche davon etwas hinterhältige.

Ich spreche da von dem Stundenklau zur Sommerzeit. Insofern ein Paradoxon als man uns eine Stunde wegnimmt und trotzdem dem Alter hinzufügt. Wir altern also schneller, zumindest in der der uns zugewiesenen Zeitzone mit sagen wir etwa 500 Millionen Einwohnern also 500 Mio. Stunden. Seit Einstein wissen wir zwar, dass die Zeit relativ ist – z.B. dehnt diese sich auf der Zugspitze um gemessene 7.Stelle nach dem Komma einer Milliarsten Sekunde, was sich nach der Formel E gleich m mal c zum Quadrat auch ausrechnen lässt. Im übrigen eine Aufgabe für die Grundschüler in Finnland, die ja bekanntlich in der Pisa-Studie am besten abgeschnitten haben, ganz gleich, ob Samen, Finnen oder Kinder mit Migranten-Hintergrund. Aber ich abschweife, um es mit den Worten meiner neuzeitlichen Autoren auszudrücken.

Zurück also. Da klaut jemand eine Stunde. Aber wer? Gehen wir kriminaltechnisch vor. Cui nucet, fragten schon die Römer nach dem Motiv. Der Generalverdacht fällt zunächst auf den Staat, einschlägig bekannt wegen seiner Raubzüge durch die Konten seiner Bewohner. Betrachten wir aber, dass der Stundenverlust durch frühere Alterung und damit zu vorgezogenen Renten führt, kann dies nicht sein, da eine Rentenerhöhung von 0,9% - entsprechend zweier Schachteln Zigaretten im Monat-

den Staat zum Bankrott führt, wenn man den Abgeordneten glauben darf. Um es mit dem Jargon der Militärs auszudrücken, die Höhe des Kollateralschadens wäre nicht hinnehmbar. (Also kein: it happened, sorry, unfortunally nescessary, next it will be take place again).

Wer also dann? Wir nähern uns mathematisch. 500 Millionen Stunden entsprechen

20,833333 Tagen. Entsprechen an Jahren 57.077 Jahre. Da die Sommerzeit nur bis zum 26. Oktober geht und erst im März begann, muss man also die Hälfte der Bewohnerstunden abziehen, die in diesem Zeitraum Geburtstag hatten. Macht also 28538 Jahre in unserer Rechnung. Davon entfallen 16% auf Deutschland gleich

4566 Jahre. Wenn wir grosszügig rechnen, nehmen wir 80 Jahre als Altersgrenze für alle an. Dann bedeutet das pro Person 57 Jahre. Für Babies, Kinder und alte Leute

spielt die Zeit nicht die entscheidende Rolle. 10% der Bevölkerung ist zwischen 45 und 55 Jahren alt, diese Altergruppe ist also am stärksten betroffen und zwar mit 5,7 Jahren pro Person. Wer aber hat ein Interesse daran einen Menschen um 5,7 Jahre altern zu lassen? Die Kosmetik-Industrie! Gemäß der Feststellung jener unvergessenen Claire Schlichting, die postulierte: Im Gesicht kriegst du die Falten und am Arsche hast du Platz genug dafür. Es geht also nur um die Überdeckung des Faltenwurfs durch Mittel der Kosmetik. Cremes, Frischemasken und sonstige Ferkeleien, die sich die Chemiker ausdenken, um brüchige Baustellen zu sanieren.

( sh. mein Beitrag Beautycase). Haben die nicht auch Schildlausextrakte in Lippenstiften verwendet? Das sind Leute, die schrecken vor nichts zurück. Nun gibt es aber auch Mitmenschen die sagen: Ist doch egal, das mit der Strategie zum Verkauf von Cremes u. dgl. dann sind wenigstens die unschuldigen Versuchstiere nicht umsonst gestorben! Denen kann ich nicht folgen : 5,7 Jahre Lebensstunden stehlen ist doch kein Kavaliersdelikt. Da muss man kräftig gegensteuern. Ich tue das, indem ich meine Uhr einfach um 3 Stunden und 4 Minauten zurückstelle. Jetzt dürft ihr schön rechnen was uns das an Lebenszeit bringt. Relativ gesehen, streng nach Einstein.

Keine Kommentare: