So was von fabelhaft…
Ein Schneck, der grad sich im Salat
so richtig satt gefressen hat,
der traf auf einen Schmetterling,
der saugend an ´ner Blüte hing.
Der unterbrach sofort sein Tun,
nicht um plaudernd auszuruh´n,
nein, der Schmetterling fing an zu geifern
und übern ´n Schneck sich zu ereifern.
„Du Nimmersatt frisst alles kahl,
so dass zu guter Letzt nicht mal
ein winzig, kleines grünes Blatt
noch stehen bleibt von dem Salat.
Ich könnte dir als Beispiel dienen,
ich flieg wie jene fleiss´gen Bienen
von Blüt` zu Blüte nach und nach,
küss so die späteren Früchte wach.
Bin nicht nur schön, bin auch von Nutzen
statt schleimend Grünzeug zu verputzen!“
Der Schneck war darob so erschrocken,
zog sich ins Haus und blieb dort hocken.
Er dacht jedoch so vor sich still:
„weiss gar nicht was der Falter will.
Als er noch jung als Raupe kroch,
hat er gefressen noch und noch.
Mit seinen Brüdern frass er wohl
die Felder leer von Blumenkohl.“
Der Schmetterling war so erregt,
dass er sich flatterhaft bewegt,
bis daraufhin den Kohlweissling
ein hungriger Spatz zum Frühstück fing.
Der Schneck in unsrer kurzen Fabel,
der endete im Drosselschnabel.
So ist es nun mal auf der Erden:
fressen und gefressen werden!
Ansonsten lernt man noch erkennen
und darf´s als Lehrsatz wohl benennen:
im Alter erscheint uns die Tugend
viel einfacher als in der Jugend.
Als Raupe fängt man erstmal an,
der Schmetterling entpuppt sich dann.
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