Dienstag, 13. Februar 2007

Neiddebatte

Der Arme und der Reiche

(Satire zur Neiddebatte)

Ein armer und ein reicher Mann

klopften am Himmelstürchen an,

das, so lehrt man es dem Christ,

durch Petrus streng bewached ist.

So öffnet denn auch der Sankt Peter

und spricht:“ aha, ein Schwerenöter“,

wobei er zu dem Reichen blickt

und ihn kurz in die Wange zwickt.

„Ich wart` auf dich schon lange Zeit,

doch du warst wohl noch nicht bereit!

Im goldnen Buch hier ist zu lesen,

welch schlimmer Finger du gewesen.

Du hast die Leute stets betrogen

und das Finanzamt angelogen,

so wurd´st du reich- das war nicht Recht,

mit andern Worten, du warst schlecht!

Bevor dein Leben war beendet,

hast du der Kirche noch gespendet.

Dein Reichtum wird somit auf Erden

vielleicht denn doch noch nützlich werden.

Befürchte nicht die Seelenqual,

nimm das Gewand hier aus Astral,

und schreit fürbass – es ist nicht weit

zum Raume der Glückseligkeit!“

„Und nun zu dir,“ der Alte spricht,“

„verberge vor mir dein Gesicht.

Im Buch aus Pappe steht geschrieben,

dass du dir stets bist treu geblieben.

Für mich bist du nur renitent,

wie man`s von Euresgleichen kennt.

Ihr habt im Leben nichts gebracht,

wart nur auf euern Neid bedacht,

und der, auch das lernt man als Christ,

die schlimmste der Todsünden ist.

Drum schleich dich und das auf der Stelle,

wie´s dir gebührt, hinab zur Hölle,

wo alle armen Teufel sitzen

und derweil Blut und Wasser schwitzen!“

„Ja, aber“, sprach darauf der Arme,

„ich dacht, dass Jener sich erbarme,

der einstmals sprach: wahrlich ich schwör,

eher geht ein Kamel durch´s Nadelöhr,

als dass ein Reicher, den nichts frommt

so einfach in den Himmel kommt.“

Der Petrus sprach:“stell es dir vor:

Ein Nadelöhr wie`n Scheunentor!

Ich sag es dir zur Info bloss,

bei uns ist alles riesengross,

doch klein ist deine Fantasie,

verstehst nichts von der Theologie.

Der Himmel ist nur was für Reiche,

darum, du Bettelbube, weiche!“

Drauf ging der Arme sehr betrübt.

Die Armut scheint ist nicht beliebt.!

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